Wie Fenerbahçe am Montag mitteilte, wolle man beim türkischen Fußballverband beantragen, dass alle Meistertitel, die vor der Süper Lig-Gründung 1959 errungen wurden, künftig angerechnet werden.

Im Jahr 1959, als eines der 16 Gründungsmitglieder der neu eingeführten türkischen Süper Lig, gewann Fenerbahçe seine erste Meisterschaft. Es folgten 18 weitere Titel, der letzte unter dem jetzigen Trainer Ersun Yanal in der Saison 2013/14. Soweit so bekannt. Doch nun begehren die "Kanarienvögel" nach mehr Titeln; und zwar jenen, die sie vor der Gründung der Süper Lig errungen haben.

Zur Einordnung: Vor der Gründung der ersten gemeinsamen Fußballliga in der Türkei spielten die Mannschaften aus Istanbul, Izmir, Ankara, Eskişehir, Adana und Trabzon in ihren eigenen Regionen um Meisterschaften. Nachdem die türkische Fußballnationalmannschaft an der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz teilgenommen hatte, entschied sich der türkische Fußballverband für eine gemeinsame Liga. 1957 und 1958 folgte zunächst der Verbandspokal (Federasyon Kupası) mit dem zweifachen Gewinner Beşiktaş, bevor die Süper Lig ins Leben gerufen wurde.

Fenerbahçe würde nach neuer Rechnung vor Galatasaray stehen 

In den Jahren 1923, als der TFF erstmals eine nationale Meisterschaft ausspielen ließ, bis 1956, gewann Fenerbahçe den Landesmeistertitel ganze neun Mal. Rechnet man diese zu den bestehenden 19 aus der Süper Lig dazu, wäre Fenerbahçe 28-fachen türkischer Meister – und was noch relevanter ist – vor Erzrivale Galatasaray neuer Rekordmeister. Noch ist allerdings unklar, ob der TFF der Forderung Fenerbahçes zustimmt, brisant ist es aber allemal.