Das sportliche Kräftemessen in der Gruppe G hat die Niederlande nach Hin- und Rückspiel für sich entschieden. Neben dem Fernduell um die WM-Qualifikation gibt es nun auch einen weiteren Wettstreit neben dem Feld. Im Fokus: Fenerbahçes Linksaußen Ferdi Kadıoğlu.

Der 21-Jährige ist nämlich eigentlich fester Bestandteil der U21 der Niederlande. In 18 Spielen stand der gebürtige Arnhemer für "Jong Oranje" auf dem Feld und hat sich nach anfänglichen Jokereinsätzen zur Stammkraft entwickelt. Auf dem rechten und linken Flügel, wie bei seinem Stammverein, aber auch im zentralen Mittelfeld kam er bereits zum Einsatz und konnte einen Treffer sowie drei Vorlagen beisteuern. Aufgrund seines Alters ist dieses Abenteuer allerdings bald vorbei und der hochbegabte Techniker steht vor einer großen Entscheidung. Aktuell könnte er nämlich noch wählen, für welches Land er in Zukunft im Herrenbereich auflaufen möchte. Zur Auswahl stehen neben seinem Geburtsland auch die Türkei und Kanada, da seine Mutter gebürtige Kanadierin ist. Die Wahl wird allerdings wohl zwischen den Niederlanden und seinem aktuellen Heimatland fallen.

Große Konkurrenz in den Niederlanden

Die Situation um Kadıoğlu ist auch den beiden Trainern bekannt. Sowohl Stefan Kuntz als auch Louis van Gaal haben den jungen und vielseitigen Spieler auf dem Schirm und könnten sich durchaus vorstellen, ihn in Zukunft einzubauen. Für die aktuellen Kader wurde er allerdings noch nicht berücksichtigt. Sobald Kadıoğlu in einem Pflichtspiel auf dem Feld gestanden hat, wäre er festgespielt. Naheliegender wäre eigentlich die Elftal, für die der Spieler bereits seit der U16 aufläuft. Hier ist allerdings auch die Konkurrenz noch ein wenig größer: Steven Berghuis, Steven Bergwijn, Quincy Promes, Donyell Malen, Cody Gakpo, theoretisch Memphis Depay sowie der gerade neuberufene Noa Lang könnten aktuell die Flügel besetzen, dazu stehen bereits mehrere hochtalentierte Nachwuchsspieler in den Startlöchern. Auch Einsätze für die Türkei wären keinesfalls garantiert, die Talentdichte ist hier im Vergleich allerdings zumindest ein wenig kleiner.

Das Rennen um Kadıoğlu scheint aktuell völlig offen zu sein. Zumindest sein Vater scheint allerdings eine klare Präferenz zu haben: Feyzullah Kadıoğlu postete den türkischen Pass seines Sohnes. Ein klares Signal an Stefan Kuntz.

Foto: Lazlo Balogh/Getty Images