Dynamo Kiew hat am Samstagabend in einem Social-Media-Statement Fenerbahçe für dessen Trainingslager in Russland scharf kritisiert. Mit der Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Gazprom klebe Blut an den Händen des türkischen Traditionsklub, heißt es in der Mitteilung.
Vom morgigen Sonntag an weilt Fenerbahçe für sechs Tage im Rahmen der Saisonvorbereitung im russischen St. Petersburg, spielt dort auch ein Mini-Turnier. Gegner sind neben Gastgeber Zenit Serbiens Serienmeister Roter Stern Belgrad sowie Nefçti Baku aus Aserbaidschan. Dass Fenerbahçe überhaupt den eher ungewöhlichen Vorbereitungsstandort in Russland wählt, geht auf die Kooperation zurück, die die "Kanarienvögel" im vergangenen Frühjahr mit Zenit und deren Hauptsponsor, dem russischen Staatskonzern Gazprom, vereinbart haben. Demnach haben sich Fenerbahçe und Zenit für zunächst zwei Jahre auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Eine Kooperation, die nun Dynamo Kiew scharf kritisiert.
In einer am Samstagabend veröffentlichten Mitteilung unter dem Titel Blut an den Händen von Fenerbahçe heißt es vom Hauptstadtklub der Ukraine: "Als die Fans von Fenerbahçe die Maske von Putin, dem größten Sadisten Europas, aufsetzten und seinen Namen gegen Dynamo riefen, hat Ihr Verein geschwiegen. Jetzt ist es klar, warum. Das Blutgeld von Gazprom hat alles in den Schatten gestellt und uns ohne Ehre und Gewissen zurückgelassen." Gemeint sind dabei die Vorkommnisse beim Champions-League-Qualifikationsspiel im August 2022 in Istanbul, wo Fenerbahçe-Fans gegen die letztlich siegreiche Gastmannschaft aus Kiew unter anderem Wladimir-Putin-Sprechchöre anstimmten.
Weiter heißt es in dem Dynamo-Kiew-Statement: "Russische Raketen töten jeden Tag Ukrainer. Während sich alle zivilisierten Kulturen gegen dieses Massaker vereinen, nimmt Ihr Verein blutige Hilfe von Terror-Sponsoren an. Nichts kann rechtfertigen, dass die UEFA und die FIFA russische Vereine von Turnieren ausschließen, während Sie für Geld mit ihnen auf Tournee gehen, kein Geld der Welt kann Ihre Reisen zu diesen Mördern bezahlen, die keine meenschlichen Qualitäten haben. Sie helfen den Mördern, ihre blutigen Aktionen auf dem Territorium der Ukraine fortzusetzen. Sie legitimieren ihre bösen Taten."
Schärfste Kritik von Dynamo Kiew an der umstrittenen Russland-Reise von Fenerbahçe, die am Sonntagmorgen angetreten wird. Noch gibt es keine Reaktion seitens der "Kanarienvögel".