In Abstimmung mit den französischen Behörden hat Stade Rennes das bevorstehende Europa-League-Spiel gegen Fenerbahçe als Hochrisikospiel eingestuft. Eine Abendkasse sowie den Verkauf von Tickets vor Ort wird es deshalb nicht geben. Dennoch ist mit über 1.000 Gäste-Fans zu rechnen. 
Am Donnerstagabend treffen mit Stade Rennes und Fenerbahçe die wohl beiden stärksten Teams der Gruppe B in der Europa League aufeinander. Beide starteten in der Vorwoche mit einem Sieg in den Wettbewerb – Fenerbahçe mit einem 2:1-Sieg gegen Kiew, Rennes mit dem gleichen Endergebnis gegen Larnaka. Der sportliche Reiz ist dementsprechend vor dem Duell am Donnerstag gegeben, es dürfte ein intensiver Schlagabtausch werden – aber auch abseits des Feldes? Der französische Klub hat das Europapokal-Spiel gegen Fenerbahçe in enger Absprache mit den örtlichen Behörden zumindest in die Kategorie der höchsten Gefahrenstufe eingeteilt. Fürs erste bedeutet das, dass es am Spieltag keinen Ticketverkauf mehr vor Ort geben wird. Fans, die das Spiel besuchen wollen, müssen sich also vorab mit Karten eindecken. Darüber hinaus wird wohl mit weitreichenden Kontrollen und einer Intensivierung von Sicherheitsmaßnahmen zu rechnen sein, insbesondere für Gäste-Fans. Aktuell wird von circa 1300 Anhängern der "Kanarienvögel" ausgegangen, die am Donnerstag im Roazhon Park ihre Mannschaft unterstützen werden.
Nicht zuletzt wegen den Ausschreitungen in der vergangenen Woche beim Conference-League-Spiel zwischen Nizza und Köln haben französische Behörden aktuell ein besonderes Augenmerk auf Spiele im Europapokal. Hooligans und Mitglieder beider Fanlager waren im Vorfeld des Spiels zwischen Köln und Nizza auf den Tribünen aufeinander losgegangen, wobei mehrere Personen verletzt wurden und ein französischer Fan gar von einem Tribünenblock innerhalb des Stadions gefallen war. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kam es auch unter anderem nur deshalb zu einer derartigen Eskalation, weil zu wenig Ordnungspersonal vorhanden war und die anwesende Polizei falsch oder gar nicht agierte. Zuvor versagten französische Behörden auch unter anderem beim Champions-League-Finale in Paris zwischen Real Madrid und Liverpool im Mai als das Spiel wegen Tumulten an den Einlasstoren um mehr als eine Stunde verschoben werden musste. Ordner und Polizei hielten damals Fans beider Lager zu unrecht und mitunter willkürlich fest und verweigerten an den Eingängen den Zutritt.