Mit dem Pokal-Aus gegen Kayserispor am Dienstagabend ist der nächste Titel-Traum von Fenerbahçe zerplatzt. Auch wenn Trainer Ismail Kartal meint, das Ausscheiden sei "nicht verdient" gewesen, müssen sich die "Kanarienvögel" wegen des eigenen Unvermögens an die eigene Nase fassen. 

"Das haben wir heute nicht verdient, heute hat Fenerbahçe alle gegeben", begann Trainer Ismail Kartal die Analyse des gerade erst verlorenen Pokalspiels gegen Kayserispor, das schnell zum Wehklagen verkam: "Es hat eine Mannschaft gegeben, die überlegen war, die dominant aufgetreten ist, die das Spiel unbedingt gewinnen wollte – das war Fenerbahçe. Seit ich im Amt bin, kriegen wir vorne den Ball nicht rein und hinten kassieren wir Tore, die wir vorne nicht machen. Es ist nicht gerecht." Die Verzweiflung war Ismail Kartal in diesem Moment anzumerken, als er versuchte, das vorangegangene Spiel seiner "Kanarienvögel" nicht etwa schön zu reden, aber dennoch zu verdeutlichen, dass man wenig bis keine Fehler gemacht habe. Nicht mal das letztlich entscheidende Tor in der Nachspielzeit, das zum Pokal-Aus führte, konnte und wollte der Fenerbahçe-Trainer seiner Mannschaft zuschreiben, war es doch ein genialer, glücklicher Freistoß, der den Kadıköy-Klub erneut den Erfolg raubte.

"Ich habe einige Spiele in meinem Leben verloren, aber dieses ist ganz besonders traurig", erklärte Kartal seine Stimmungslage, um dann nochmal zu betonen: "Wir haben das nicht verdient." Angesichts von 13:5 Torschüssen zu Gunsten der Hausherren kann tatsächlich von einem äußerst schmeichelhaften Sieg der Gäste aus Kayseri gesprochen werden, doch muss sich Fenerbahçe mindestens vorwerfen, diese Überlegenheit einmal mehr in Zählbares umgemünzt zu haben. Hinzu kommt, dass es der sechsfache türkische Pokalsieger (zuletzt 2013) auch in Überzahl über die komplette zweite Halbzeit nicht vollbrachte, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen – ein klarer Fall von eigenen Unvermögen, statt von schicksalhaftem Pech.