Die aktuelle Saison ist vorbei und Fenerbahçe musste lediglich Trabzonspor den Vortritt lassen. Der vielleicht prägendste Spieler war dabei Ferdi Kadıoğlu.

Es gibt im Kader der Gelb-Marineblauen gleich mehrere Spieler, die die letzte Saison geprägt haben. Sportlich machten vor allem der neue Abwehrboss Min-jae Kim, Torhüter und Neu-Kapitän Altay Bayındır, Abräumer Miguel Crespo und Rückkehrer Miha Zajc auf sich aufmerksam, abseits des Platzes war es natürlich Topstar Mesut Özil, der die Schlagzeilen bestimmte. Will man die gesamte Saison allerdings in all ihren Höhen und Tiefen abbilden, führt eigentlich kaum ein Weg an Ferdi Kadıoğlu vorbei. Der Neu-Nationalspieler war vor dieser Spielzeit ein klarer Wechselkandidat und drohte im Status des ewigen Talents zu verharren. Dann kam Vítor Pereira und erfand den 22-Jährigen als Schienenspieler neu. Natürlich gab es am Anfang Schwierigkeiten, Kadıoğlu biss sich allerdings in seine neue Rolle hinein und wurde immer besser und sicherer. Dabei war er keineswegs auf eine Position festgelegt, sondern spielte links hinten und vorne und half auch auf der gegenüberliegenden Seite aus. 38 Spiele schaffte er in dieser Zeit, steuerte dabei jeweils drei Vorlagen und Tore bei und war selbst in schwächeren Spielen ein Aktivposten. Lediglich Sperren oder Verletzungen stoppten ihn dabei.

Trainerwechsel kein Problem

Dann musste Pereira gehen und mit dem Abgang des Trainers war auch das System Geschichte, von dem Kadıoğlu so sehr profitiert hatte. Statt allerdings unter İsmail Kartal weiter nach vorne oder gar auf die Bank zu rutschen, blieb der ehemalige niederländische U21-Nationalspieler auch in der Viererkette Außenverteidiger, interpretierte seine Rolle allerdings äußerst modern. Durch das starke Zusammenspiel mit seinen Nebenleuten aus der Innenverteidigung und dem defensiven Mittelfeld konnte Kadıoğlu seinen Offensivtrieb ausleben und stand durch sein unermüdliches Laufpensum dennoch auch bei Gegenangriffen meistens richtig.

Wie es mit dem baldigen türkischen Nationalspieler weitergeht, scheint trotz des neuen Trainers relativ klar zu sein. Kadıoğlu hat seinen Vertrag im März bis 2026 verlängert und soll auch in Zukunft eine der Säulen des neuen Teams werden. Zum ganz großen Wurf hat es dieses Jahr noch nicht gereicht, an dem neuen Außenverteidiger hat das allerdings nicht gelegen. Nun wird Fenerbahçe im Sommer erneut angreifen und Kadıoğlu dabei eine tragende Rolle spielen.

Foto: LAURIE DIEFFEMBACQ/BELGA MAG/AFP via Getty Images