Im Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Dynamo Kiew skandierten Fenerbahçe-Fans laut zu hörende "Wladimir Putin"-Rufe als Provokation gegen den ukrainischen Gegner. Eine Entschuldigung seitens der "Kanarienvögel" bleibt aus, stattdessen erklärte das Klub-Präsidium, dass diese Aktion von der UEFA nicht bestraft werden dürfe. 

Sportlich hat sich Fenerbahçe nach dem 1:2 n.V. gegen Dynamo Kiew bereits aus der Champions League verabschiedet, jetzt droht dem türkischen Vizemeister noch im Nachgang ein böses Nachspiel. Weil eine Vielzahl von Fans auf den Tribünen im Spielverlauf klar vernehmbare "Wladimir Putin"-Rufe skandierten, kündigte die UEFA an, den Sachverhalt in einem disziplinarischen Verfahren prüfen lassen zu wollen. Aus Sicht der "Kanarienvögel" ein nicht hinnehmbarer Akt. In einem am Samstag veröffentlichten Statement erklärt die Klub-Führung, dass 20-sekündige Sprechchöre in einem 120 Minuten langen Spiel nicht als politischer Haltung ausgelegt werden können. Anstatt einer öffentlichkeitswirksamen Entschuldigung relativierte der Kadıköy-Klub die Angelegenheit mehr und beschuldigte unter anderem die Spieler von Dynamo Kiew mit Provokationen als erstes begonnen zu haben.

Auch Klub-Boss Ali Koç schlug am Samstag gegenüber den Vorstandskollegen in die selbe Kerbe und erklärte mit deutlichen Worten, dass man sich gegenüber der Ukraine wegen des Vorfalls nicht entschuldigen werde. Vielmehr sollte sich der ukrainische Botschafter, der seit dem Spiel am zurückliegenden Mittwoch in den Medien schlecht gegen Fenerbahçe rede, öffentlich entschuldigen.

In dem Pressestatement vom Samstag machte Fenerbahçe außerdem deutlich, dass man seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts am 24. Februar eine klare Haltung vertrete, die man auch beim Spiel gegen Dynamo Kiew sichtbar nach außen getragen habe – zum Beispiel mit "Stop the war"-Fahnen und T-Shirts. Zudem sei das Freundschaftsspiel im Zeichen des Friedens gegen Shaktar Donezk in der Sommerpause ein eindeutiges Zeichen für den Frieden gewesen.

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