Der Jubel in Kadıköy war groß, als sich Fenerbahçe am Donnerstag in der Europa League nach 0:3-Rückstand noch ein 3:3 gegen Stade Rennes erkämpfte. Große Verschnaufpausen lässt der extrem dicht getaktete Spielplan allerdings nicht zu, denn bereits am heutigen Sonntag (18.00 Uhr MEZ) wartet in der Süper Lig die nächste Pflichtaufgabe mit dem Stadtduell bei Istanbulspor.

Selten war die Tabelle im türkischen Fußball-Oberhaus so eng wie in der bisherigen Spielzeit 2022/23. Egal ob Abstiegskampf oder Meisterschaftsrennen – jedes Team muss um jeden einzelnen Zähler kämpfen. So gilt es für Fenerbahçe beim Gastspiel bei Aufsteiger Istanbulspor, die Konzentration hochzuhalten und wichtige drei Punkte einzufahren. Momentan grüßt die Mannschaft von Trainer Jorge Jesus von der Tabellenspitze, was sich aber – zumindest zwischenzeitlich – am heutigen Nachmittag schon wieder ändern könnte: Sollte Adana Demirspor in Kayseri gewinnen, würden die Südtürken für den Moment an den "Kanarienvögeln" vorbeiziehen. Vor dem Anpfiff der beiden Begegnungen kommt Fenerbahçe auf 23 Zähler in zehn Spielen, Adana Demirspor konnte bislang 22 Punkte in elf Begegnungen einfahren. Dahinter scharren Galatasaray, Trabzonspor, Başakşehir, Konyaspor und Beşiktaş mit den Hufen.

Rotation – aber nicht für alle

Einer der größten Vorteile der Gelb-Marineblauen ist die beeindruckende Tiefe und Qualität im Kader, was es Jorge Jesus ermöglicht, den Spagat zwischen erfolgreichen Spielen und dem Belastungsmanagement seiner Profis zu meistern. Jedoch gibt es den einen oder anderen Spieler, der dringend eine Pause benötigt. Insbesondere Innenverteidiger Attila Szalai muss seit Wochen – oder eher Monaten – ein schier unglaubliches Pensum gehen und hätte sicherlich nichts dagegen, eine Begegnung seiner Mannschaft auch einmal von der Bank aus zu verfolgen. Ob dies gegen den Vorletzten der Tabelle der Fall sein wird, erscheint indes mehr als unwahrscheinlich. Denn in der Abwehr fehlen Luan Peres und Gustavo Henrique, weshalb ein weiterer Einsatz des Ungarn mehr oder weniger unabdingbar sein dürfte. Gute Nachrichten gibt es allerdings auch aus dem Verletztenstand der "Kanarienvögel": Joshua King und İsmail Yüksek haben ihre Blessuren auskuriert und stehen wieder zur Verfügung.