Beim aktuellen Tabellenzweiten der türkischen Süper Lig, Fenerbahçe, wird derzeit viel darüber diskutiert, wer den Verein am Ende der Saison verlassen könnte. Während bei zwei Spielern der Abgang schon als beschlossene Sache gilt, gibt es noch acht weitere Kicker, deren Zukunft beim Verein hingegen nach wie vor ungewiss ist.
Fenerbahçe kämpft derzeit nicht nur darum, zum insgesamt 20. Mal türkischer Fußballmeister zu werden, sondern auch damit, für die nächste Saison eine schlagfertige Truppe aufzustellen, die auch im nächsten Jahr wieder um die Meisterschaft mitspielen soll. Wie die türkische Zeitung "Sabah" schreibt, gibt es im aktuellen Kader insgesamt 10 Spieler, bei denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit herrscht, dass sie Fenerbahçe am Ende der Saison verlassen könnten. Während bei Gustavo Henrique und Ezgjan Alioski der Abgang schon als beschlossen gilt, ist die Sache bei den übrigen acht Kickern weniger klar. Hier sei noch beides möglich, eine Verlängerung, wie auch ein Abschied. Dies ist der aktuelle Stand bei den fraglichen Spielern:
Bright Osayi-Samuel vor Rückkehr auf die Insel
Bright Osayi-Samuel will dem Vernehmen nach Fenerbahçe im kommenden Sommer verlassen. Dabei habe er bei der Vereinsführung um Erlaubnis gebeten, nach England zurückkehren zu dürfen. Dieses habe der Bitte des 25-Jährigen zugestimmt, sollte ein adäquates Angebot für ihn reinflattern. Der Marktwert des Rechtsverteidigers wird aktuell auf 7,5 Millionen Euro taxiert und Fenerbahçe wird wohl kein darunter liegendes Angebot annehmen. So gibt es beispielsweise das Gerücht, dass der englische Premier-League-Klub Crytal Palace bis zu 11,3 Millionen Euro für den nigerianischen Verteidiger geboten habe. Dass Osayi-Samuel die Türkei im nächsten Transferfenster verlässt, erscheint aktuell als sehr wahrscheinlich.
Miha Zajc verlangt 1,5 Millionen Euro Gehalt
Der Vertrag von Mittelfeldstratege Miha Zajc läuft am Ende der Saison aus und derzeit befindet man sich in Vertragsverhandlungen mit dem Slowenen. Offenbar wünscht sich der 28-Jährige eine deftige Gehaltserhöhung. Derzeit läge sein Verdienst Medienberichten zufolge bei knapp einer Million Euro Jahresgehalt und Zajc würde dieses gerne auf 1,5 Millionen anheben lassen. Da Zajc gerade in den letzten Wochen und Monaten wieder gute Leistungen bringt, ist durchaus davon auszugehen, dass der slowenische auch Angebote anderer Klubs auf dem Tisch liegen hat und sich derzeit in einer guten Verhandlungsposition befindet. Ob es zu einer Verlängerung kommt, hängt wohl davon ab, ob sich gute Einnahmen aus anderen Spielerverkäufen generieren lassen.
Viele Interessenten für Ferdi Kadıoğlu
Fenerbahçes Rechtsverteidiger Ferdi Kadıoğlu zählt in dieser Saison zu den wichtigen Leistungsträgern des 19-fachen türkischen Meisters. Seine rasante Entwicklung bei den "Kanarienvögeln" ist nicht unbemerkt geblieben und da gute Außenverteidiger als rar gesät gelten hat der 23-Jährige freilich Begehrlichkeiten bei anderen großen Klubs geweckt. So seien unter anderem Vereine aus Deutschland und Spanien an einer Verpflichtung des türkischen Nationalspielers interessiert, vor allem aber stehe dieser auf dem Wunschzettel vom italienischen Spitzenreiter SSC Neapel sowie von Ajax Amsterdam. Da Fenerbahçe mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, ist davon auszugehen, dass Kadıoğlu den Verein am Ende der Saison verlassen wird. Die geforderte Ablösesumme soll nach aktuellen Informationen zwischen 15 und 20 Millionen Euro liegen.
Arda Güler soll noch mindestens ein Jahr bleiben
Der Spieler, der bei Fenerbahçe neben Ferdi Kadıoğlu wohl die größten Begehrlichkeiten weckt, ist gewiss das Eigengewächs Arda Güler. Der 18-Jährige sei vor allem von großen spanischen Klubs umworben, doch will die Vereinsführung ihr junges Mittelfeldjuwel zumindest noch nicht abgeben. Stattdessen verhandelt man aktuell mit dem Spieler und dessen Familie über eine Vertragsverlängerung, damit man, sollten dann im nächsten Jahr immer noch Angebote für den jungen türkischen Nationalspieler reinkommen, Rekordsummen für diesen fordern könnte. Da Gülers Familie offenbar Bedenken hat, dass der Schritt ins Ausland jetzt schon zu früh kommen könnte, sieht es nach einer bevorstehenden Vertragsverlängerung aus. Ob Güler allerdings länger als ein Jahr bei Fener bleiben wird, kann angesichts seiner derzeitigen Entwicklung bezweifelt werden.
Fenerbahçe fordert 10 Millionen Euro Ablöse für Diego Rossi
Ein Spieler, der ebenfalls auf dem Radar anderer großer Klubs gelandet ist, ist der uruguayische Nationalspieler Diego Rossi. Der Außenstürmer spielt insgesamt eine gute Saison, ist allerdings nicht so überragend, dass er für den Klub unverzichtbar wäre. Nichtsdestotrotz gibt es offenbar mehrere Angebote für den 25-Jährigen, vor allem aus Südamerika. Da Fenerbahçe Einnahmen generieren muss, sei man angeblich bereit, seinen Flügelstürmer für mindestens 10 Millionen Euro Ablöse ziehen zu lassen.
Unentschlossenheit bei João Pedro
Der italienische Stürmer João Pedro kam zu Beginn der Saison für 4,68 Millionen Euro zu den Kanarienvögeln, hatte diese Ablösesumme bislang aber nicht rechtfertigen können. Wiederholte Verletzungen haben den 31-Jährigen immer wieder rausgebracht, sodass er in der ersten Mannschaft nie so richtig Fuß fassen konnte. Da man sich dieses Umstands bewusst ist, ist man hingegen unschlüssig, wie man mit dem gebürtigen Brasilianer umgehen solle. Dem Vernehmen nach seien mehrere Italienische Klubs am Stürmer interessiert und für eine Ablöse von ungefähr 5 Millionen Euro sei man durchaus zur Abgabe João Pedros bereit. Jedoch warte man mit dieser Personalentscheidung, bis sich jene der übrigen Stürmer im Verein geklärt habe. So wolle man João Pedro gegebenenfalls zur Sicherheit im Verein behalten, sollten andere Stürmer den Klub im Sommer verlassen.
Enner Valencia fordert 2,5 Millionen Euro pro Jahr
Enner Valencia ist in dieser Saison ohne Frage der wichtigste Offensiv-Spieler bei Fenerbahçe. In bislang 35 Pflichtspieleinsätzen für die "Kanarienvögel" in dieser Saison konnte der 33-Jährige ganze 29 Tore erzielen und fünf weitere auflegen. Alleine mit seinen 25 Toren in der Liga gilt Valencia als einer der Hauptfaktoren, weshalb sich Fenerbahçe noch Hoffnungen auf die Meisterschaft machen darf. Der Vertrag des Ecuadorianers läuft am Ende der Saison aus und es läuft aktuell ein langer und zäher Vertragspoker. Während besonders der brasilianische Klub Internacional Porto Alegre an einer Verpflichtung Valencias interessiert sein soll, könne sich dieser einen Verbleib am Bosporus durchaus vorstellen, vorausgesetzt die Kohle stimmt. Dem Vernehmen nach fordern Valencia und sein Berater 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt. Die Klubführung würde seinen Torgaranten gerne halten, kann sich diese Summe derzeit aber kaum leisten. Ob Valencia bleibt wird wohl vor allem davon abhängen, wer im Sommer verkauft wird.
İrfan Can Eğribayat soll nur bei Preisnachlass verpflichtet werden
Der Torwart İrfan Can Eğribayat kam zu Beginn der Saison als Backup für den Stammtorhüter Altay Bayındır, der kürzlich erst seinen Vertrag bei Fenerbahçe verlängert hat, per Leihe von Göztepe nach Istanbul. Der Leihvertrag beinhaltet angeblich eine Kaufoption in Höhe von 1,2 Millionen Euro für den 24-Jährigen. Bei Fener sei man zwar grundsätzlich zufrieden mit seinem Ersatzkeeper, die Ablösesumme empfinde man aber als zu hoch. Sollte Göztepe bereit sein, dem 19-fachen Meister einen Preisnachlass zu geben und Eğribayat für weniger als einer Million Euro zu verkaufen, würde die Fenerbahçe-Führung diesen gerne verpflichten. Sollte es aber nicht zu einem Preisnachlass kommen, werde man von einer langfristigen Verpflichtung des Torhüters absehen.