Nach dem selbst verkündeten Abschieds Jorge Jesus‘ beginnt die Trainersuche bei Fenerbahçe von neuem. Drei inländische und zwei ausländische Kandidaten werden bei den "Kanarienvögeln" gehandelt, die – ähnlich wie bei Jorge Jesus – lediglich einen Vertrag für ein Jahr anpeilen. Das LIGABlatt erklärt die Szenarien.
Die Ausgangslage
Unmittelbar nach dem Pokalsieg am Sonntagabend gegen Başakşehir hat Jorge Jesus seinen Abschied von Fenerbahçe bekannt gegeben. Der Portugiese werde seinen zum Monatsende auslaufenden Vertrag nicht verlängern und vorerst zurück ins portugiesische Heimatland gehen. Damit ist die Ägide Jesus nach nur 52 Pflichtspielen (35 Siege) früh zu Ende und Fenerbahçe sucht – wie so oft in den Vorjahren – einen Trainer für die neue Saison.
Das eine Vertragsjahr
Wer glaubt, Fenerbahçe strebt nach dem einjährigen Engagement nun eine langfristige Lösung für den Trainerposten an, wird sich wohl täuschen. Wie Jorge Jesus, soll auch der Trainer für die kommende Saison lediglich mit einem Einjahresvertrag ausgestattet werden. Zusätzlich könne eine Option zur Verlängerung für ein weiteres Jahr verankert werden, in dessen Fall dann beide Parteien zu stimmen müssen. Hintergrund: 2024 steht die nächste Präsidentschaftswahl an, wobei Ali Koç abgelöst werden könnte. Weil ein möglicher Nachfolger seine ganz eigenen Trainer-Vorstellungen haben könnte, wolle man nun keinen Mann installieren, den man dann im Fall der Fälle wieder freistellen müsste.
Die inländischen Kandidaten
Viele türkische Trainer werden aktuell mit einer möglichen Anstellung in Verbindung gebracht, bei drei Namen sind sich türkische Medien aber übereinstimmend sicher: Sergen Yalçın, Abdullah Avcı, Ismail Kartal. Alle drei sind aktuell vereinslos, könnten direkt losstarten. Für Kartal wäre es gar die dritte Amtszeit bei den "Kanarienvögeln".
Die ausländischen Kandidaten
Als heißester Anwärter gilt aktuell aber Mircea Lucescu. Der 77-jährige Rumäne genießt in der Türkei einen guten Ruf, wäre aufgrund seines Alters ohnehin keine Langzeitlösung, würde wohl auch für ein Jahr unterschreiben. Problem: Bis 2024 ist der Trainer-Veteran an Dynamo Kiew gebunden und hat mehrmals betont, den Klub auch in der nach wie vor herrschenden Kriegssituation nicht verlassen zu wollen. Gerüchten zufolge soll zudem Vinzenco Montella eine Rolle spielen, der durch Fenerbahçes Pokalsieg gestern mit Adana Demirspor die verspätete Conference-League-Teilnahme feiern konnte.
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