Fenerbahçes Auf und Ab geht weiter. Hatten die Fans nach der Derbyniederlage und dem Pokalaus durch den Sieg gegen Karagümrük wieder Hoffnung geschöpft, wurde diese gegen Göztepe nach einem blutleeren Auftritt und einer verdienten Pleite direkt wieder gedämpft. Nun steht man mit dem Rücken zur Wand, denn nach den nächsten drei Spielen dürfte klarer sein, wohin der Weg die "Kanarienvögel" führt.

Sonntag Trabzonspor, Donnerstag Antalyaspor, Montag Konyaspor: Ab dem Wochenende geht es Schlag auf Schlag für die Gelb-Marineblauen. Will man Galatasaray auf den Fersen bleiben oder sie gar einholen und gleichzeitig auch Beşiktaş fernhalten, sind neun Punkte eigentlich Pflicht. Leider macht der Club aus Kadıköy aktuell nicht den Eindruck, drei Siege in Folge holen zu können. Erzfeind Trabzonspor befindet sich trotz einer riesigen Personalmisere in Topform und Antalyaspor sowie Konyaspor gehören aktuell zur Kategorie "Mittelfeldclub", mit denen der 19-fache Meister seine liebe Mühe hat. Das beliebteste Mittel jener Mannschaften gegen Fenerbahçe: Hinten sicher stehen, den Favoriten (häufig) kopflos anrennen lassen und dann mit einem schnellen Konter die unsortierte Defensive aushebeln. Bisher hat Erol Bulut noch kein adäquates Mittel gegen diese Taktik gefunden und hinter dem einen Spieler, der für die Balance in der Mannschaft sorgen könnte, stehen nach wie vor Fragezeichen.

Gustavo fraglich, Vorfreude auf Kahveci

Spätestens seit Luiz Gustavos Verletzung ist das Mittelfeld die Achillesferse Fenerbahçes. Der Brasilianer sichert ab, initiiert Angriffe und ordnet das Spiel. Einen gleichwertigen Ersatz gibt es nicht. Wann der Brasilianer wieder einsatzfähig ist, steht aktuell noch in den Sternen. Untersuchungen unter der Woche sollen klären, ob der Sechser zeitnah wieder ins Training einsteigen kann. Ein Einsatz gegen Trabzonspor ist damit zwar keinesfalls gesichert, für die beiden folgenden Spiele könnte Gustavo allerdings wieder eine Option werden. Besser sieht es aktuell bei Filip Novák und Neuzugang İrfan Can Kahveci aus. Beide haben das Training wieder aufgenommen und könnten daher möglicherweise bereits am Wochenende in den Kader aufrücken. Insbesondere der türkische Nationalspieler könnte den "Kanarienvögeln" mit seinen Ideen gut zu Gesicht stehen.

Aber egal, ob mit oder ohne die verletzten Spieler: Für Erol Bulut und sein Team zählen in der nächsten Woche nur Siege. Das Ziel bleibt zwar unverändert die Meisterschaft, fährt man in den drei Partien allerdings nicht die nötigen Punkte ein, rückt Platz 1 wahrscheinlich in weite Ferne.