Seit nunmehr neun Jahren wartet man in Kadıköy sehnsüchtig auf einen Titelgewinn. Morgen Abend hat man im Pokalfinale gegen Başakşehir (19:45 Uhr MEZ) die Chance, die Durststrecke zu beenden. Auch für Fener-Boss Ali Koç dürfte das Endspiel von besonderer Bedeutung sein. 

Morgen Abend findet das türkische Pokalfinale zwischen dem amtierenden Vizemeister Fenerbahçe sowie dem Stadtrivalen Başakşehir (19:45 Uhr MEZ) im Gürsel Aksel Stadyumu von Izmir statt. Aus Sicht von Fenerbahçe wird es dann darum gehen, die Enttäuschung der verpassten Meisterschaft zumindest mit einem Pokalsieg etwas zu trösten. Wie sehr man sich nach einem Titel in Kadıköy sehnt, zeigen die vergangenen Spielzeiten. Denn die "Kanarienvögel" sind seit nunmehr 9 (!) Jahren ohne Titelgewinn. Das letzte Mal krönten sich die Gelb-Marineblauen in der Saison 2013/14 unter Trainer Ersun Yanal zum türkischen Meister. Auch den darauffolgenden Superpokal gegen den Erzrivalen Galatasaray entschied man knapp im Elfmeterschießen für sich. Das sollte gleichzeitig bis heute der letzte Titel vorerst bleiben.

Holt Ali Koç seine erste Trophäe als Fener-Präsident?

Als der erfolgreiche Unternehmer Ali Koç 2018 das Ruder in Kadıköy übernahm, versprachen sich nicht wenige Fans der "Kanarienvögel", auch angesichts des finanzstarken neuen Bosses, schnellen Erfolg und viele Titel. Daraus wurde allerdings bekanntlich nichts. Der türkische Geschäftsmann konnte während seiner fünfjährigen Präsidentschaft keinen einzigen Titel nach Kadıköy holen – eine Ausbeute, die eines türkischen Top-Klubs nicht würdig ist. Nicht wenige Fener-Fans machen gerade den 56-Jährigen für die Erfolglosigkeit der letzten Jahre verantwortlich. Vor allem die Transferpolitik sowie die zum Teil fragwürdigen Entscheidungen auf dem Trainer-Posten musste sich der Fener-Boss immer wieder vorwerfen lassen. Zumindest morgen Abend hat Koç die Chance, den ersten Titel unter seiner Regentschaft einzufahren. Für den Verein wäre es der insgesamt siebte Pokalsieg, was angesichts der langen Durstrecke wohl ein ganz besonderer werden würde. Im Pokalfinale stand man stand letztmals in der Saison 2017/18. Damals unterlag man überraschend dem damaligen Zweitligisten Akhisarspor.

Emre Belözoğlu trifft auf seine alte Liebe

Neben der Finalpaarung zwischen Fenerbahçe und Başakşehir, die es zum allerersten Mal im Türkiye Kupası gibt, ist auch das Wiedersehen mit der Fener-Legende Emre Belözoğlu von Brisanz. Der ehemalige Mittelfeldspieler sowie später Trainer der Gelb-Marineblauen ist seit Oktober 2021 Trainer der "Eulen" und weiß seither auch mit einem Punkteschnitt von 1,87 Punkten durchaus zu überzeugen. In der laufenden Saison spricht die Bilanz zumindest gegen den ehemaligen Fener-Spieler, denn Başakşehir musste in der Liga gleich zweimal knapp den Kürzeren ziehen.

Im morgigen Pokalfinale ist hingegen ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe zu erwarten. Während Başakşehir nach zwei Siegen in Folge in der Liga mit breiter Brust antreten wird, gilt es für Fenerbahçe eine Reaktion auf die bittere 0:3-Klatsche im Stadtderby gegen Galatasaray zu zeigen. Auch vor diesem Hintergrund wird man gespannt sein, wie die Gelb-Marineblauen auftreten werden. Qualitativ ist der Fener-Kader den "Eulen" klar überlegen, weshalb zumindest auf dem Papier die neunjährige Durstrecke ohne Titel für Fener morgen Abend ein Ende nehmen könnte.