Die Proteste gegen Fenerbahçe-Präsident Ali Koç werden lauter, die Gegenwehr größer: Nach neuerlichen lautstarken Kundgebungen beim Conference-League-Spiel in Prag haben Fans nun eine Unterschriftensammlung gestartet. Ziel ist es, bis zu einer außerordentlichen Generalversammlung 7.000 Menschen zu mobilisieren.
"Ein Fenerbahçe, auf das man wieder stolz sein kann" – mit dieser Zielvorgabe trat Ali Koç im Sommer 2018 das Amt des neuen Klub-Präsidenten an. Mittlerweile gleicht der 19-fache türkische Meister mehr denn je einem Scherbenhaufen. Nach fast einem Dutzend Trainerwechsel in den vergangenen dreieinhalb Jahren und exakt null sportlichen Erfolgen haben auch immer mehr Anhänger der "Kanarienvögel" genug von der Regentschaft des wirtschaftlich durchaus, sportlich dafür umso weniger kompetenten Geschäftsmanns. Ein Großteil der Fans, die Ali Koç im Sommer 2018 mit überwältigender Mehrheit zum Nachfolger des langjährigen Bosses Aziz Yildirim wählten, sehen in Koc mittlerweile der Grund allen Übels. Schon während den vergangenen Heimspielen hallten vermehrt Ali-Koç-Raus-Rufe durch Kadıköy; jetzt haben Fans den nächsten Protest gestartet.
Wie türkische Medien übereinstimmend berichten, ist in Fan-Kreisen mittlerweile eine Unterschriftensammlung angelaufen, die nachträglich Druck auf Koç ausüben soll. Demnach sei die Aktion unmittelbar nach dem Conference-League-Spiel in Prag (2:3), wo Fenerbahçe nach einer erneut schlechten Leistung unter Pfiffen der mitgereisten Anhänger aus dem Europapokal ausgeschieden ist, in die Wege geleitet worden. Um eine außerordentliche Generalversammlung zu erzwingen, auf welcher dann Ali Koç aus dem Präsidialamt gehoben werden könnte, benötigen die Initiatoren 7.000 Unterschriften von beglaubigten Klub-Mitgliedern. Ein ambitioniertes, aufgrund der zunehmend berieten Ablehnung gegenüber Koç, aber kein unmögliches Unterfangen.