Die bisherige Saison der "Kanarienvögel" ist ein ziemliches Auf und Ab. Das Spiel gegen den Überraschungs-Tabellenführer wird zu einer neuen Standortbestimmung.
Optimisten können festhalten: die katastrophale Vorsaison wurde bei Fenerbahçe abgehakt. Es wurde ein großer Umbruch vollzogen und ein Großteil der neuen Spieler findet sich regelmäßig in der Startelf wieder. Platz 5 ist nur eine Momentaufnahme und sowohl die internationalen Plätze, als auch die Tabellenspitze sind in Reichweite. Pessimisten mögen einwenden, dass Platz 5 zu wenig ist und man gerade gegen nominell und tabellarisch schlechtere Teams zu viele Punkte liegen gelassen hat. Außerdem fehlt die Konstanz und auf überzeugende Auftritte folgt zu oft ein Leistungseinbruch. Recht haben beide, allerdings wird sich wohl nur eine Fraktion nach dem kommenden Wochenende bestätig sehen. Es geht nämlich zum Spitzenreiter und der heißt aktuell (noch) nicht Beşiktaş oder Galatasaray, sondern Sivasspor. Mit einem Kader, der vornehmlich aus bisherigen "No-Names" und einigen Spielern im Herbst ihrer Karriere besteht, grüßt Trainer Rıza Çalımbay von ganz oben.
Zwei Spitzenspiele in Folge
Sechs Spiele in Folge haben die Zentralanatolier gewonnen und jetzt kommt eben das Überraschungspaket Fenerbahçe. Guckt man sich die Namen an oder den Kaderwert, wären die Rollen klar verteilt. Trotzdem spielt rein sportlich der verdiente Tabellenführer gegen den (ebenfalls verdienten) Fünften. Schafft es Fenerbahçe, den Sturmlauf von Sivasspor aufzuhalten, würde ihnen das sicherlich Auftrieb geben, vor allem da am folgenden Wochenende das wiedererstarkte Beşiktaş nach Kadıköy kommt. Gewinnt man diese beiden Spiele, ist man wieder ganz oben mit dabei und untermauert seine offensiven Ansprüche auf den Titel. Bei zwei Niederlagen hingegen, sähe die Sache schon wieder ganz anders aus. Bisher haben die Gelb-Blauen in dieser Saison gegen vergleichbar starke Teams noch kein Spiel verloren. Wie stark sie aber gegen den Underdog der bisherigen Spielzeit sind, erfahren wir am Sonntag.