Mit gleich sieben neuen Spielern in der Startelf und dazu drei eingewechselten neuen Jokern hat Fenerbahçe Göztepe besiegt und ist zumindest zwischenzeitlich auf die ersehnte Tabellenspitze vorgerückt. Auch wenn man aktuell vom zweiten Rang grüßt, bleibt bisher festzuhalten: die Neuen sorgen für Furore.
Galt das gegen Karagümrük noch vor allem für Mittelstürmer und Doppelpacker Samatta, waren die Hauptakteure in Göztepe andere. Spielmacher José Ernesto Sosa und der auf der linken Außenbahn eingesetzte Dimitrios Pelkas steuerten Treffer bei, aber auch weitere Spieler gaben ihre Visitenkarten ab. Die Abwehrspieler Erkin und Tisserand sowie Rechtsaußen Valencia sind aus der Startelf kaum noch wegzudenken. Dazu gefiel Gönül-Vertreter Nazim Sangaré mit vielen Vorstößen, auch wenn dem türkischen Nationalspieler noch nicht alles gelingen wollte. Gemeinsam mit den formstarken Tufan, Gustavo, Ersatzinnenverteidiger Aziz und Torhüter Altay Bayındır, der ganz offensichtlich von der meistens sattelfesten Abwehr profitiert, stand so eine Elf auf dem Platz, die durchaus Lust auf mehr machte. Am nächsten Sonntag wartet mit Trabzonspor ein taumelnder Gegner, der allerdings immer das Potential hat, eine Mannschaft herauszufordern – gerade wenn sich diese noch finden muss. Erol Bulut kann man bis hierhin trotzdem ein Kompliment aussprechen.
Keine Gewinner ohne Verlierer
Doch wo es Gewinner gibt, gibt es auch zwangsläufig Verlierer. Zwar muss man mit diesem Begriff so früh in der Saison vorsichtig sein, doch einige Akteure dürften aktuell mit ihren Spielzeiten oder auch ihrem Stellenwert nicht zufrieden sein. Ein gutes Beispiel ist Filip Novák, dem auch gegen seinen Ex-Club ein Platz auf der Bank droht. Caner Erkin hat sich merklich stabilisiert und bietet aktuell wenig Anlass zu Veränderungen. Papiss Demba Cissé, der gegen Göztepe gleich zwei Hochkaräter liegen ließ, und Kemal Ademi werden sich auch weiterhin hinter Samatta einordnen müssen. Dazu sind auch Thiam, Yandaş und Gümüş Stand jetzt eher Ersatzkräfte. Vielleicht noch ein wenig bitterer dürfte diese Rolle für die wenigen verbliebenen Spieler der letzten Saison sein. Ferdi Kadıoğlu ist zurück ins zweite Glied gerückt, Tolga Ciğerci und Sadık Çiftpınar werden sogar noch schwerer auf Spielanteile kommen. Hier liegt natürlich ein gewisses Unruhepotential, doch wenn die Neuzugänge weiter abliefern, wird Bulut damit leben können.