Die Gerüchte halten sich hartnäckig, wonach Jose Mourinho zur kommenden Saison Trainer von Fenerbahçe werden könnte. Bei den Kanarienvögel wird die mögliche Anstellung des Portugiesen derweil zum Politikum. Im Fokus dabei sind die beiden Präsidentschaftskandidaten.
Am Sonntagabend spielt Fenerbahçe das Derby gegen Erzrivale Galatasaray. Mit Blick auf die Tabelle, wo die Kanarienvögel trotz ihrer Rekordsaison unbedingt einen Sieg brauchen, um eine Mini-Chance auf die Meisterschaft am Leben zu erhalten, müsste man eigentlich davon ausgehen, dass die sportliche Brisanz das alleinige Thema der türkischen Gazetten ist. Doch statt dem bevorstehenden Titel-Endspiel dominiert Jose Mourinho die Schlagzeilen am Bosporus. Seit Präsidentschaftskandidat Aziz Yıldırım den Portugiesen live im türkischen Fernsehen ankündigte, ranken sich Gerüchte um eine bevorstehende Zusammenarbeit.
"Vergangene Woche hatte ich ein persönliches Treffen mit Mourinho. Wir hatten ein zweistündiges Treffen. […] Wenn wir gewinnen, werde ich Mourinho höchstwahrscheinlich zu Fenerbahce holen", erklärte Yıldırım bei TRT Spor selbstbewusst. Dem langjährigen Ex-Präsident (1998 bis 2018) ist klar, dass der Name Mourinho zieht, dementsprechend polarisiert, letztlich womöglich Fans und Wähler dahingehend beeinflusst, dass die Stimme bei den bald anstehenden Präsidentschaftswahlen Yildirim gilt. Das will nun auch Noch- und am liebsten Auch-Weiterhin-Präsident Ali Koç erkannt haben, der Yıldırım in Sachen Mourinho zuvorkommen will.
Sportdirektor Branco schon in der Spur
Laut Milliyet soll Fenerbahçe-Sportdirektor Mario Branco – der Koç unterstellt ist – inzwischen ebenfalls Kontakt zu Mourinho bezüglich des Trainerpostens aufgenommen haben. Signalisiert "Mou" klare Bereitschaft für den Job bei den Gelb-Marineblauen wolle sich Koç noch vor der Präsidentschaftswahl am 03. Juli mit ihm treffen und die Zusammenarbeit im besten Falle beschließen. Es war davon auszugehen, dass der Wahlkampf zwischen Koç und Yıldırım erbittert sein würde – mittlerweile deutet sich an, dass Mourinho das Zünglein an der Waage wird. Wer es schafft, den Coup mit dem 61-Jährigen einzutüten, wird Präsident.
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