Passend zu Halloween bot Fenerbahçe gegen Konyaspor ein Spiel zum Gruseln und verlor am Ende verdient mit 1:2. Leider ist allerdings nicht nur das Ergebnis Horror, sondern auch die Personalsituation, da den "Kanarienvögeln" gleich drei Säulen in der zweiten Halbzeit wegbrachen.

Aktuell bereitet sich der Tabellensiebte daheim auf die Reise nach Antwerpen vor. Auch in der Europa League ist die Lage allerdings prekär. Nach einem überzeugenden Auftakt gegen Eintracht Frankfurt, hagelte es dann zuhause eine krachende Niederlage gegen Piräus und ein enttäuschendes Unentschieden gegen die Belgier. Als Dritter mit nur zwei Punkten läuft man nicht nur den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher, sondern auch Gefahr, die eigene Ziele bereits früh zu verfehlen. Alles andere als ein Sieg wäre zu wenig und nun gibt es eben die üblen Personalsorgen.

Das beginnt bereits ganz hinten. Stammkeeper und Rückhalt Altay Bayındır hat sich eine schwere Schulterverletzung zugezogen und wird monatelang ausfallen. Zwar hat man mit Berke Özer einen vielversprechenden Vertreter, die Verletzung der Nummer eins wiegt dennoch schwer. Der junge Torwart war allerdings nicht der einzige Ausfall aus den zweiten Halbzeit in Konya: Kapitän und Dauerbrenner Luiz Gustavo musste bereits nach einer knappen Stunde raus und steht nun mehrere Wochen nicht zu Verfügung. Einen echten Ersatz für den Brasilianer gibt es im Kader eigentlich nicht, so dass Trainer Pereira sich Gedanken machen muss, wie er sein Zentrum demnächst ausrichtet.

Crespo und Dursun nicht gemeldet

Ein Akteur, der zumindest eine Überlegung wert gewesen wäre, ist Miguel Crespo. Der Portugiese war zuletzt immer besser in Fahrt gekommen und hatte dann gegen Konyaspor dennoch überraschenderweise keine Berücksichtigung gefunden. Er ist der einzige Spieler im Kader, der Gustavos Portfolio aus defensiver Robustheit und offensiver Übersicht nahe kommt. Gegen Antwerpen wird er dennoch nicht auf dem Platz stehen, da er nicht für die Europa League gemeldet wurde. Das gilt auch für Serdar Dursun, der den dritten Verletzten von Konya ersetzt hätte. Bei Enner Valencia gibt es zwar noch ein wenig Hoffnung, dass der Ecuadorianer allerdings 90 Minuten geht, scheint ausgeschlossen. Somit blieben im Moment lediglich Mergim Berisha und der positionsfremde Diego Rossi, der zu jenen drei unglücksseligen Spielern gehört, die in Konya bereits vor der Pause ausgewechselt wurden. Vor Selbstbewusstsein strotzt der 23-Jährige also sicherlich nicht. Dass dazu weiterhin auch noch Serdar Aziz und eventuell Mesut Özil ausfallen werden, passt leider voll ins Bild. Zu den schlechten Ergebnissen der letzten Wochen kommt jetzt also auch noch eine fette Verletztenmisere. Pereira wird sich etwas einfallen lassen müssen.