Die Tabellenführung war den Gelb-Marineblauen zwar trotz der jüngsten Niederlage nicht zu nehmen, das unnötige 1:2 zuhause gegen Giresunspor nagt aber trotzdem an allen Beteiligten. Bis Ende Dezember kann Jorge Jesus nun die notwendigen Weichen stellen.
Auch wenn die beiden Gegentore erst spät und dann auch noch auf unglückliche Weise fielen, war der Spielverlauf beinahe absehbar gewesen. Personell hing Fenerbahçe schon seit ein paar Spielen in den Seilen und versuchte sich gerade defensiv einfach nur noch durch die letzte Partie zu retten. Serdar Aziz und Attila Szalai wirkten bereits seit einiger Zeit völlig überspielt, da allerdings sämtliche Ersatzleute ausfielen, musste das Duo immer wieder ran. Dies sollte man bei aller berechtigter Kritik, der sich nun der Türke ausgesetzt sieht, immer mit bedenken. Auch offensiv gab es zuletzt nicht mehr die volle Auswahl, da King und Lincoln verletzt ausfielen und Batshuayi gesperrt fehlte. Während diese Akteure nach der WM wohl wieder dabei sind, wird Pedro zusehen müssen.
Die meisten Spieler bleiben in Kadıköy
Der unnötige Platzverweis des 30-Jährigen nach 40 Minuten war dann auch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. In Unterzahl hatte Fenerbahçe nicht mehr die Mittel, um das gewohnte Spiel durchzuziehen und dem Gegner den eigenen Fußball aufzuzwingen. Stand jetzt muss die unerwartete Niederlage allerdings lediglich als Ausrutscher gewertet werden. Mit Batshuayi und Valencia werden nur zwei Akteure bei der WM auflaufen, der Rest kann regenerieren und gemeinsam an taktischen Feinheiten arbeiten. Zuletzt hatte das fordernde System, das Jorge Jesus von seinen Spielern verlangt, immer besser funktioniert. Aktuell spricht deshalb wenig dagegen, dass Fenerbahçe nach der Pause wieder die Punkte einfährt. Gerade wenn dann alle Akteure ausgeruht sind und vielleicht einige Verletzte zurückkehren.