Bei all den spektakulären Sommer-Neuverpflichtungen von Fenerbahçe ist es fast in Vergessenheit geraten, dass die Gelb-Marineblauen auch Mert Müldür von einem Wechsel nach Kadıköy überzeugen konnten. Bislang hat es der 24-Jährige bei den "Kanarienvögeln" schwer, doch am kommenden Spieltag könnte er möglicherweise zu seinem Startelf-Debüt in der Süper Lig kommen.
Dass Mert Müldür auf der Rechtsverteidiger-Position mit Bright Osayi-Samuel regelmäßig um den Posten in den Startelf kämpfen würde, war dem türkischen Nationalspieler bereits bei seinem Wechsel zu Fenerbahçe vor etwas weniger als vier Monaten klar. Nichtsdestotrotz hätte Müldür bis Mitte November sicherlich mit mehr als insgesamt 72 Einsatzminuten gerechnet, die er in sechs Süper-Lig-Begegnungen für seine Mannschaft bislang auf dem Rasen stand. Nun könnte der gebürtige Wiener von der Gelb-Sperre Osayi-Samuels profitieren, die den nigerianischen Nationalspieler am 13. Spieltag gegen Fatih Karagümrük zum Zuschauen verdammt. Jedenfalls ist Müldür als einer der wenigen Rechtsverteidiger im Kader die logische Alternative für Osayi-Samuel. Dementsprechend gehen türkische Medien davon aus, dass Fenerbahçe-Trainer İsmail Kartal dem 24-Jährigen beim Istanbuler Stadtduell am Sonntag eine Chance von Anfang an geben wird.
Bislang (fast) nur als Joker gefragt
Sollte dies zutreffen, würde Müldür erst zum zweiten Mal seit seinem Wechsel an den Bosporus in der Startelf des türkischen Pokalsiegers stehen. Die erste und bis dato einzige Berufung in die Anfangsformation datiert vom 24. August, als die "Kanarienvögel" in der Conference-League-Qualifikation auf den niederländischen Vertreter Twente Enschede trafen. Fenerbahçe feierte damals einen 5:1-Kantersieg, zu dem Müldür allerdings nur wenig beitragen konnte: Nach überschaubarer Leistung wurde der Defensivspieler mit Beginn des zweiten Durchgangs beim Stand von 1:1 durch seinen Positionskonkurrenten Osayi-Samuel ersetzt. Seitdem musste sich Müldür mit einer kleinen Rolle als Joker begnügen, weshalb er nun alles dafür geben wird, um zu beweisen, dass die an US Sassuolo überwiesene Ablösesumme in Höhe von 2,8 Millionen Euro nicht als Fehlinvestion zu verbuchen ist.