Theoretisch hat Fenerbahçe aktuell beinahe schon einen Überschuss an Innenverteidigern: Gleich sechs stehen noch in Istanbul unter Vertrag. Allen Verantwortlichen ist allerdings klar, dass dieses Bild trügt und deshalb dringend gehandelt werden muss.
Eine kurze Entwarnung gibt es immerhin: Nachdem gestern türkische Medien berichtet hatten, dass es Attila Szalai nach Wolfsburg ziehen könnte, wurde das Interesse aus Niedersachsen heute zwar von anderen Medien bestätigt, ein Wechsel soll allerdings dennoch nicht zustande kommen. Damit dürfte dem gesamten gelb-marineblauen Anhang ein Stein von Herzen fallen, schließlich stellen sich die Fans aktuell sowieso schon die Frage, wer in Zukunft ihr Tor verteidigen soll. Abwehrboss Min-jae Kim wird den Verein für viel Geld verlassen, Serdar Aziz fällt verletzt aus, Marcel Tisserand sollte eigentlich abgegeben werden und Steven Caulker sowie Mauricio Lemos spielen gar keine Rolle mehr. Bleibt aktuell eigentlich nur noch der Ungar, der völlig unumstritten und einsatzbereit ist. Im Rückspiel gegen Kiew wird er neben Tisserand verteidigen müssen und danach braucht der Verein dringend Nachschub. Die Verteidigung ist gerupft und nach dem (verständlichen) Abgang von Luiz Gustavo fehlt jetzt auch noch ein weiterer Notnagel.
Kandidaten aus Portugal und Brasilien
Selbst wenn Tisserand und Szalai beide bleiben sollten, benötigt man eigentlich mindestens zwei neue Spieler: Einen Verteidiger als Soforthilfe, der den häufig kritisierten und vom Trainer eigentlich aussortierten Kongolesen herausfordert, und einen Bankspieler, der den Ausfall von Aziz vorerst auffangen kann. Sollten Tisserand oder gar Szalai den Verein noch verlassen, wird nicht einmal das ausreichen.
So oder so sind nun die Verantwortlichen gefragt und natürlich gibt es zahlreiche Gerüchte. Nach Nino (Fluminense) und Ruben Semedo (Piräus) gilt aktuell Gustavo Henrique von Flamengo als heißester Kandidat. Alle gehandelten Spieler stammen aus Brasilien oder Portugal und sind damit zumindest hinsichtlich des aktuellen Trainers naheliegend. Starke türkische Spieler sind kaum noch zu bekommen und so braucht man Alternativen, die sich dann allerdings zunächst in der Türkei akklimatisieren müssen. Es ist ein gefährliches Spiel für Fenerbahçe und man kann nur hoffen, dass die Kaderplaner ein paar kluge Pläne in der Schublade haben.
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