Drei Heimniederlagen in Serie lassen Fenerbahce in den Krisenmodus wechseln. Trainer Erol Bulut wird in den sozialen Netzwerken zum ersten Mal zum Rücktritt aufgefordert, intern ist der 47-Jährige aber weiterhin unumstritten. Drastische Konsequenzen könnten dennoch alsbald folgen.
Nach zwei aufeinanderfolgenden Seuchenjahren ohne Qualifikation für den internationalen Wettbewerb und zwischenzeitlichem Abstiegskampf, steht Fenerbahçe in der laufenden Saison auf Platz drei. Einen neuen Negativ-Rekord haben die "Kanarienvögel" dennoch gerade erst wieder aufgestellt: Die 0:3-Pleite im Heimspiel gegen Malatya am vergangenen Wochenende war die dritte Heimniederlage in Serie – nie zuvor verlor Fenerbahçe in Kadıköy zuvor dreimal nacheinander! Bei manchen Fans hegte sich deshalb gehöriger Unmut über die neuerliche Schmach. In den sozialen Netzwerken erreichten die Kommentare, die Trainer Erol Bulut zum sofortigen Rücktritt aufforderte, Spitzenpositionen. Nach der Transfer-Offensive im Sommer, die bei vielen den Anschein einer verheißungsvollen Saison weckte und dem famosen Start in die aktuelle Spielzeit, erlebt das Fenerbahçe-Umfeld das erste Krisenszenario unter Erol Bulut.
Alle Spieler auf dem Prüfstand
Wie aus dem Klub-Umfeld zu hören ist, steht die Beschäftigung von Trainer Erol Bulut intern jedoch (noch) nicht zur Debatte. Der 47-jährige Übungsleiter genieße demnach bei seinen direkten Vorgesetzten, Präsident Ali Koç und Sportdirektor Emre Belözoğlu, weiter hohes Ansehen und dürfe ohne Einschränkungen, einem Ultimatum oder sonstigen Schikanen weiterarbeiten. Statt Bulut sollen viel mehr die Spieler in die Pflicht genommen werden und dabei auch nicht vor konsequenten Maßnahmen zurückgeschreckt werden. Viele der zahlreichen Neuzugänge konnten ihre Erwartungshaltung bislang nicht bestätigen, performten sogar zumeist deutlich unter. Im kommenden Ligaspiel in Gaziantep soll bereits genau geprüft werden, wer den Ansprüchen genügt und sich wirklich für das Tragen des Fenerbahçe-Trikots empfehlen kann. Wer aus dem Raster fällt, dem droht die zeitweise Verbannung in die Reservemannschaft oder gar eine Suspendierung.