Zum heutigen Krisengipfel gegen Başakşehir tritt Fenerbahçe mit dem letzten Aufgebot an. Zusätzlich zu den verletzten und gesperrten Spielern wurde nun auch noch Dauerbrenner Ozan Tufan positiv auf Corona getestet.
Das gab der 25-Jährige selbst bekannt. Im Normalfall wäre der Nationalspieler sicherlich ein klarer Kandidat für die erste Elf gewesen. Unter Bulut bleibt Tufan gesetzt – lediglich seine Position schwankt zwischen Sechs, Acht und Zehn. Durch den zusätzlichen Ausfall stellt sich die erste Elf beinahe schon von selbst auf. Während in der Defensive Bayındır, Erkin und Gönül zurückkehren dürften, ist die Lage weiter vorne prekär. Da auch Tolga Ciğerci verletzt passen muss, bleiben mit Sosa und Gustavo nur noch zwei erfahrene zentrale Mittelfeldspieler übrig. Dazu dürfte der 18-jährige Eyüp Akcan erneut auf der Bank Platz nehmen. Nominell sind Sosa und Gustavo natürlich eine Topbesetzung, gerade der Argentinier hat in dieser Spielzeit allerdings mit Leistungsschwankungen zu kämpfen. Dazu gab es zuletzt Sorgen, dass auch er das Spiel verpassen und seinen Coach so vollends zur Improvisation zwingen könnte.
Viele Ausfälle in Mittelfeld und Sturm
Auch in der offensiven Dreierreihe fehlt es aktuell an Hoffnungsträgern. Die drei bisher stärksten Spieler fallen alle aus. Diego Perotti laboriert weiter an einer Knieverletzung, Enner Valencia hat eine Muskelverletzung und Dimitrios Pelkas muss mit einer Gelbsperre zusehen. Yandaş und Kadıoğlu dürften somit wieder von Beginn auflaufen. Beide zeigten nach vielversprechenden Ansätzen zuletzt zu viel Stückwerk und konnten dem Spiel so nicht ihren Stempel aufdrücken. Um den dritten Platz streiten sich Spieler, für die die bisherige Saison überhaupt nicht nach Wunsch verläuft. Mame Thiam hat seinen Stammplatz von Beginn der Spielzeit längst verloren und agiert bisher unglücklich. Sinan Gümüş kam bisher kaum zum Zug und steht folgerichtig (auch aufgrund einer Corona-Erkrankung und einer Sperre) bei null Torbeteiligungen. Youngster Ömer Beyaz musste zuletzt im Pokal wieder einmal schmerzlich einsehen, dass er in der Hackordnung nach wie vor ganz unten steht. Als Erol Bulut einen Feldspieler für Torhüter Oytun Özdoğan opfern musste, nahm er den 17-Jährigen vom Platz. Zumindest in vorderster Front könnte der Trainer freiwillig einen neuen Impuls setzen. Papiss Cissé kommt zwar auf drei Tore und belegt damit teamintern den geteilten zweiten Platz, seine teils offen zur Schau gestellt Unlust auf Defensivarbeit kann seinem Coach allerdings nicht gefallen. Gegen Başakşehir könnte daher Kemal Ademi eine Bewährungschance erhalten. Der hochgewachsene Schweizer traf bisher zwar nur im Pokal, könnte mit seiner Kopfballstärke allerdings eine weitere Facette ins bisher durchschaubare Spiel der "Kanarienvögel" bringen.