Die Verantwortlichen bei Fenerbahçe stehen vor einigen schwierigen Entscheidungen. Einerseits ist der Saisonverlauf enttäuschend und muss dringend korrigiert werden, möchte man am Ende nicht wieder mit leeren Händen dastehen. Andererseits gibt es nicht die eine Stellschraube, an der man drehen könnte.
Türkische Medien berichten nun von Entwicklungen, die gerade im türkischen Fußball zur alljährlichen Normalität gehören. Die bisherige Saison ist nicht gut, also soll auf dem Transfermarkt nachjustiert werden. So weit, so gewohnt, allerdings gestaltet sich die Situation dieses Mal schwieriger. Durch die Ausländeregel wird Fenerbahçe zunächst Spieler abgeben müssen, bevor Neuzugänge aus dem Ausland verpflichtet werden können. Aktuell stehen in Kadıköy 15 Ausländer unter Vertrag, lediglich 14 dürfen überhaupt gemeldet werden. Rückkehrer Allahyar Sayyadmanesh ist deswegen außen vor und soll wohl in den nächsten Tagen bei Hull City unterschreiben. Will man allerdings personell nachlegen und zum Beispiel einen dringend benötigten Außenverteidiger, wie den bereits gehandelten Ivorer Ghislain Konan, verpflichten, muss zunächst mindestens ein weiterer ausländischer Spieler gehen.
Loses Interesse an einigen Spielern
Kandidaten gibt es eigentlich einige. Es findet sich allerdings nicht für alle ein Markt. Am konkretesten soll die Situation bei Miha Zajc sein. Der Mittelfeldspieler könnte Sayyadmanesh nach Hull folgen. Ausgerechnet Zajc ist aber eigentlich einer der Spieler, die stetig auf ihre Einsatzzeiten kommen. Anders ist die Situation bei Max Meyer. Dessen Verpflichtung muss mittlerweile als Missverständnis gewertet werden. Der Deutsche soll das Interesse einiger Klubs aus der Süper Lig geweckt haben, ob er aber diesen Schritt gehen möchte, sei dahingestellt. Auch Marcel Tisserand könnte nach Frankreich gehen, würde die nicht eben zahlenkräftige Verteidigung dadurch aber weiter ausdünnen. Gustavo und Sosa wollen wohl bleiben, Crespo, Kim und Szalai werden benötigt und in der Offensive wäre höchstens Pelkas ein Kandidat.
Für beinahe jeden Spieler gilt aber, dass ein Abgang kompensiert werden müsste, wodurch das Problem der fehlenden Außenverteidiger nicht gelöst würde. Gut möglich ist daher, dass sich der Kader am Ende doch nur vergleichsweise marginal verändert und man stattdessen darauf setzt, dass İsmail Kartal das vorhandene Potenzial endlich aus seinen Spielern kitzelt. Gelingt das nicht, steht im Sommer der nächste Umbruch an.