Fener-Fans erleben aktuell eine echte Achterbahnfahrt. Nach dem verdienten Sieg gegen Trabzonspor musste man im Anschluss mal wieder zuhause Punkte gegen ein defensives Team abgegeben und kam so gegen Antalyaspor nicht über ein 1:1 hinaus. Zynisch gesprochen könnte man nun sagen, dass die Chancen heute 50:50 stehen: Man darf wieder auswärts spielen, wird allerdings erneut auf einen abwartenden Gegner treffen.
Dabei hat Konyaspor zumindest einen kleinen Lauf und ist seit vier Spielen ungeschlagen. In Kadıköy weint man nicht nur den zwei verlorenen Punkten aus dem Heimspiel hinterher, sondern muss auch auf Mesut Özil verzichten. Zwar ist der Starspieler bisher noch nicht wirklich bei seinem Herzensverein angekommen, mit zunehmender Matchpraxis – so die Hoffnung – hätte sich dies allerdings gebessert. Nun allerdings muss der Topstar zusehen und andere Spieler dafür in die Bresche springen. Die Hoffnungen der Fans ruhen dabei wohl vor allem auf İrfan Can Kahveci, der eigentlich neben Özil die Ideen im Offensivspiel liefern sollte. Gegen Antalyaspor musste der türkische Nationalspieler seinen designierten Nebenmann bereits ersetzen und auch in Konya könnte Erol Bulut auf diese Idee setzen. Abgesehen von dieser Personalie könnte es eine Rolle rückwärts geben und die Startelf, die Trabzonspor in die Schranken wies, könnte eine neue Bewährungschance erhalten.
Rückkehr zur Trabzon-Taktik?
Das würde bedeuten, dass Szalai wieder auf die linke Abwehrseite wechselt, Aziz das Zentrum besetzt und Yandaş neben Sosa rückt. Die Vertreter Filip Novák und Ozan Tufan konnten im Heimspiel nicht überzeugen und dürften es in Zukunft schwer haben. Der Tscheche konnte bisher überhaupt nicht davon profitieren, dass sein eigentlicher Konkurrent Caner Erkin aussortiert wurde und auch den Weg Richtung Konya nicht mit angetreten ist. Tufan steckt mal wieder in einem Leistungsloch und konnte seine Bewährungschance nicht nutzen. Nach seiner Auswechslung zur Halbzeit dürfte es in näherer Zukunft noch schwieriger für ihn werden. Nicht nur drängt Kahveci in die Startelf, sondern der Stabilisator kehrt zurück. Luiz Gustavo, Taktgeber und bester Fener-Spieler der bisherigen Saison, steht nach seiner Knieverletzung endlich wieder zur Verfügung. Seine Fähigkeiten haben dem 19-fachen Meister zuletzt an allen Ecken und Enden gefehlt. Gerade gegen einen abwartenden Gegner wie Konyaspor wäre seine ordnende Hand enorm wichtig. Wie fit er allerdings schon wieder ist, wird sich zeigen müssen. Klar ist aber, dass wohl jeder, der es mit den Gelb-Marineblauen hält, sehnsüchtig auf Gustavos Rückkehr wartet.