Fenerbahçe hat das in vielerlei Hinsicht so kritische Spiel gegen Trabzonspor für sich entscheiden können und damit erst einmal Ruhe. Trainer Erol Bulut sitzt fest im Sattel und das Meisterrennen bleibt ein Dreikampf.
Im Vorfeld war das Sonntagabendspiel von Fenerbahçe an der Schwarzmeerküste gegen Trabzonspor als Schicksalsspiel ausgegeben worden – in Bezug auf das Rennen um den Titel und auf die persönliche Zukunft von Trainer Erol Bulut, an dem die Kritik von außen in den letzten Tagen immer lauter wurde. "Wir sind hier eine Gemeinschaft und tun unser bestes für Fenerbahçe", versicherte Präsident Ali Koç nach dem knappen, aber so wichtigen 1:0-Sieg bei Trabzon und meinte damit die Arbeit seiner Selbst, die von Sportdirektor Emre Belözoğlu und wie selbstverständlich auch die von Erol Bulut: "Wenn wir gehandelt hätten, wie es die Zeitungen in den vergangenen Tagen geschrieben haben oder gefordert hatten, dann wäre heute ein ganz anderes Personal hier. Aber wir beteiligen uns nicht an solchen Diskussionen", watschte der Fener-Boss die Medien ab und stattdessen die Arbeit des Teams im Vorfeld des Sonntagabendspiels: "Es gab eine Aussprache, jeder kam zu Wort. Das ist es, was ein Team ausmacht. Wir haben alles analysiert und heute verdient gewonnen."
"In 14 Spielen kann alles passieren"
Auch Erol Bulut, während der 90 Minuten gegen Trabzon sichtlich angespannt, schien auf der Post-Match-Pressekonferenz sichtlich erleichtert, geradezu erlöst. Die in den Medien kursierenden Gerüchte über eine potenzielle Freistellung seiner Person im Falle einer Niederlage gegen Trabzonspor habe er unter der Woche zwar nicht direkt bemerken können, dennoch sei der Sieg bei den Bordeaux-Blauen extrem wichtig, um das anvisierte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und dieses lautet nach wie vor: Meisterschaft. "Wir haben noch 14 Spiele, in 14 Spielen kann alles passieren", lautete Buluts bewusst nebulöse Aussage im Hinblick auf restliche Saison. Zu oft folgte in der Vergangenheit bereits Ernüchterung auf Euphorie. Auch der kommende Gegner Antalyaspor darf so gesehen mal wieder als möglicher Stolperstein und Stimmungs-Killer gesehen werden.