Den Nimbus der Unbesiegbarkeit hat Fenerbahce nun auch im Europapokal eingebüßt. Nach der 2:3-Niederlage in der Süper Lig gegen Trabzonspor setzte es in der Conference League ein 0:2 im bulgarischen Razgrad. Das Ergebnis eines missratenen Abends mit gleich mehreren negativen Saison-Premieren.
Schon der Gang zur Halbzeit zurück in die Katakomben gestaltete sich für Fenerbahce am Donnerstagabend grundverschieden. In allen Europapokal-Spielen inklusive den Qualifikationspartien gingen die "Kanarienvögel" in dieser Saison bislang mit einer Führung in die Pause. Beim Gastspiel im bulgarischen Razgrad prangerte dagegen ein 0:1 aus Fenerbahçe-Sicht an der Anzeigetafel. Weil es die Mannschaft von Ismail Kartal im zweiten Durchgang nicht schaffte, den Rückstand umzubiegen, stand am Ende sogleich auch die erste Niederlage der diesjährigen europäischen Kampagne zu Buche.
"Es tut uns Leid. Wir sind uns bewusst, dass sich unsere Fans, die uns hier in dieser Kälte unterstützt haben, etwas anderes gewünscht haben. Aber wir sind immer noch Anführer der Gruppe", lautete Kartals Botschaft nach der Razgrad-Niederlage, bei der Fenerbahçe in dieser Saison auch erstmals gänzlich torlos blieb. "Weil wir oft lange Zeit den Ball hatten, ohne daraus etwas zu produzieren. Weil wir einfach zu selten zu Abschlüssen gekommen sind." Und weil man defensiv nur bedingt verbessert auftrat als zuletzt gegen Trabzonspor, schlug der Ball auch zum ersten Mal in dieser Europapokal-Saison zweimal im eigenen Kasten ein. Zuvor schluckten die "Kanarienvögel" lediglich gegen Spartak Trnava einen Gegentreffer.
17- jähriger Akçiçek ragt als heimlicher Gewinner heraus
Doch nicht alles war an diesem – wie Kartal es bereits beschrieb – bitterbös kalten Abend in Bulgarien schlecht. Bemerkenswert gut verlief nämlich das Debüt von Yusuf Akçiçek. Der 17-jährige Innenverteidiger profitierte von einem beispiellosen Kollektivausfall in der Abwehr, kam so zu seinem ersten Einsatz für Fenerbahçe überhaupt und spielte an der Seite von Jayden Oosterwolde souverän. "Er trainiert regelmäßig mit uns, kommt aus unserer Jugend. Das ist auch unser Ziel, dass wir immer wieder versuchen, Talente einzubinden und zu fördern. Yusuf hat das sehr gut gemacht", so die lobenden Worte des Trainers. Gut möglich, dass dem wohl einzigen Gewinner in den Reihen Fenerbahçes vom Donnerstagabend, nun auch in der Süper Lig ein dauerhafter Kaderplatz winkt.
Foto: X / fenerbahce.org