Neuer Trainer, alte Sorgen: Auch unter dem neuen Cheftrainer Ismail Kartal liefert Fenerbahçe alles andere als ein spielerisches Feuerwerk ab, enttäuscht vor allem offensiv über lange Zeit. Am Ende ist die Punktteilung in Antalya gerecht. 

Nicht selten gibt es das Phänomen, dass Mannschaften die über eine gewisse Zeit enttäuschten, plötzlich komplett anderen Fußball spielen, sobald ein neuer Trainer installiert ist. Bei Fenerbahçe war dieser Trainer-Effekt am Samstagabend in Antalya höchstens in den ersten 20 Minuten zu erkennen. Die "Kanarienvögel" starteten gegen Antalyaspor ambitioniert in die Partie, drängten die Gastgeber früh in deren eigene Hälfte. Doch schon Mitte des ersten Durchgangs ließ jene Power merklich nach, sodass sich schnell ein mäßiges Duell auf Augenhöhe entwickelte. "Wir waren heute als Mannschaft nicht gut", zog Osayi Samuel nach Spielende ein ernüchterndes Fazit: "Wir müssen einfach besser arbeiten, aneinander glauben. Unser Trainer hat klare Vorstellungen, diese müssen wir umsetzen."

Der neue Trainer, Ismail Kartal, stellte gegen Antalyaspor personell auf einigen Positionen um, hielt aber am 4-2-3-1 von Vorgänger-Interimstrainer Zeki Göle fest. Vor allem offensiv entpuppte sich das als Niete. Die beiden völlig wirkungslosen Özil und Rossi wurden bereits nach rund einer Stunde vom Platz genommen, vielversprechende Chancen erarbeitete sich Fenerbahçe bis dato kaum. Antalyaspor, das sich lediglich auf das Nötigste beschränkte, wies die "Kanarienvögel" so stets in die Schranken, konnte zwischenzeitlich gar ein Chancenplus für sich verzeichnen – und ging dann fast schon unverdient in Rückstand. Sosas an Freund und Feind vorbeifliegende Freistoß-Flanke, die sich letztlich in die Maschen drehte, hätte für Fenerbahçe zum Lucky Punch werden können, wenn auf der Gegenseite nicht auch kurze Zeit später ein Freistoß der Ursprung zum Gegentreffer gewesen wäre. So lautete am Ende das Fazit von Ismail Kartal, dass man offensiv nicht gut und zu unproduktiv gewesen sei. Aber ihm habe gefallen, dass die "taktische Disziplin gut war".