Verantwortliche und Fans waren sich vor der Saison einig, dass insbesondere die Sturmspitze eine dringende Verbesserung benötigte. Mit Michy Batshuayi, João Pedro und Joshua King wurden zwar gleich drei neue potentielle Mittelstürmer verpflichtet, für Furore sorgt allerdings ein alter Bekannter.
Dass Enner Valencia in dieser Saison überhaupt noch einmal das gelb-marineblaue Trikot überstreifen würde, war keineswegs sicher. Der Kapitän der Nationalmannschaft Ecuadors plagte sich zunächst mit Verletzungen herum und schien dann auch in der Gunst seines Trainers nicht besonders weit oben zu stehen. Auch die Meinung vieler Fans war ihm gegenüber eher negativ bis offen feindselig. Der 32-Jährige ließ sich davon nicht beirren, obwohl die beiden Spiele gegen Kiew sowie das Hinspiel gegen Slovacko überhaupt nicht gut für ihn liefen und er eher als emsiger, aber glückloser Arbeiter auffiel – ein verschossener Elfmeter inklusive. Es folgte der Saisonauftakt gegen Aufsteiger Ümraniyespor und auch wenn der mit einem Unentschieden eher ernüchternd war, platzte beim Stürmer der Knoten. Nicht nur in diesem Spiel traf er doppelt, sondern schnürte auch in den folgenden beiden Ligaspielen jeweils einen Doppelpack. Es folgte ein erneuter Rückschlag, als er gegen Konyaspor wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt wurde, doch jetzt ist er wieder voll da.
Bester Scorer mit Abstand
Valencia geht voran, übernimmt Verantwortung und ist sich für keinen Weg zu schade. Im System mit zwei Stürmern nutzt er all seine Freiheiten und schafft so gleichzeitig wichtige Räume für seine jeweiligen Nebenleute. Auch den verschossenen Elfmeter gegen Kiew konnte er mittlerweile längst hinter sich lassen. Gegen Karagümrük trat er gleich zweimal vom Punkt an und verwandelte sicher. Mittlerweile steht Valencia alleine in der Liga bei zehn Treffern und steuerte dazu zwei Vorlagen bei. Auf dem geteilten zweiten Platz finden sich Miguel Crespo, Joshua King und Arda Güler mit jeweils zwei Toren. Mehr Vorlagen brachte dazu lediglich Lincoln an den Mann. Enner Valencia ist also aktuell Fenerbahçes wichtigster Spieler. Das war zwar vor der Saison nicht abzusehen, ins Herz der Fans und seines Trainers hat sich der Ecuadorianer allerdings wieder nachhaltig gespielt.