Fenerbahçe steht nach der Demission des bisherigen Trainers Philipp Cocu vor einem Neustart – wieder einmal. Der 19-fache Meister, derzeit nur auf dem 15. Tabellenplatz rangierend, hat auf die anhaltende Talfahrt reagiert und den Niederländer Cocu nach dem Match gegen Ankaragücü vor die Tür gesetzt. Noch offen ist, wer das Team beim Derby gegen Galatasaray am kommenden Wochenende betreuen wird.
Das Training der "Kanarien" leitet aktuell Cocus Co-Trainer-Team um den ehemaligen ungarischen Nationaltrainer Erwin Koeman. Doch schon bald wird mit einer langfristigen Lösung gerechnet, dies vermelden diverse türkische Medien. Doch unabhängig davon, wer den Posten in Kadıköy schlussendlich besetzten wird, auf den Cocu-Nachfolger wartet eine Herkules-Aufgabe.
Keine Ideen, keine Identität, keine Perspektive?
Was Fenerbahçe derzeit allen voran abgeht, ist eine Identität. Der bisherige Neuanfang war weder von einer konsequenten Verjüngungskur geprägt, noch von einem gelungenen Spagat aus hoffnungsvollen Talenten und arrivierten Führungsspielern. Nein, vielmehr trat der letztjährige Vizemeister zumeist vogelwild auf. Ohne erkennbare Idee im Offensivspiel und defensiv anfälliger denn je.
Personell gibt es ebenfalls viele Fragezeichen. Was wird nun aus dem suspendierten Trio Volkan Demirel, Nabil Dirar und Aatif Chahechouhe? Wer ersetzt den eigentlich unersetzbaren Islam Slimani, der rotgesperrt die Galatasaray-Begegnung verpassen wird. Gegen Ankaragücü verletzte sich zu allem Überfluss auch noch der 19-jährige Oğuz Kağan Güçtekin, der sich einen Bruch des Wadenbeinschaftes zuzog. Er gesellt sich ins Lazarett, dem bereits Mehmet Ekici, Mehmet Topal und Tolga Ciğerci angehören.