Der zuletzt heftig in die Kritik geratene Fenerbahçe-Sportdirektor Damien Comolli hat sich am heutigen Nachmittag der Presse gestellt und Fragen bezüglich Trainer Koeman, der aktuellen Transfersituation und den deprimierten Fans. Die meisten seiner Antworten klingen jedoch nach simplen Durchhalteparolen.

Koeman weiterhin nur Interimstrainer

Sechs Wochen begleitet Erwin Koeman nun schon das Amt des Interimstrainers. Gestartet mit der Euphorie der Aufholjagd im Derby gegen Galatasaray und anschließenden Erfolgen in der Liga und im Europapokal, stieß der Holländer zuletzt erstmals an seine Grenzen. Aus den Spielen gegen Zagreb, Trabzon und Kasımpaşa entsprangen lediglich zwei Punkte. Das Überwintern im Europapokal ist zwar gesichert, im Ligaalltag findet sich Fenerbahçe aber weiterhin im Tabellenkeller nieder. Tatsachen, die die Fenerbahçe-Führung nicht restlos von einem langjährigen Engagement Koemans überzeugen: "Die Situation ist die Gleiche wie in der Woche, es gibt keine Veränderung", kommentierte Comolli knapp. Laut Aussagen des Franzosen sei die gegenwärtige sportliche Lage nur schwer zu ertragen und könne deshalb die Fans verstehen. Trotzdem werde man weiter hart daran arbeiten und versuchen in den kommenden Spielen eine Serie zu starten.

Bislang keine Angebote für Spieler

So prekär die derzeitige sportliche Situation ist, so fällt sich doch gerade harmlos gegen die finanzielle aus. Wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, hat sich der Schuldenberg der "Kanarien" auf mittlerweile über 600 Millionen Euro angehäuft. Ein Fakt, den man nicht wegdiskutieren kann. Comolli dazu: "Wir wissen um unsere Fehler und versuchen diese auszumerzen. Wir werden daran arbeiten." Auch deshalb stehen Spieler wie Nabil Dirar, Aatif oder Ozan Tufan zum Verkauf. Ein konkretes Angebot sei aber laut Comolli noch nicht eingetroffen.