Im Rahmen einer kurzen Istanbul-Reise besuchte Christoph Daum am Montag auch Ex-Klub-Fenerbahçe. Der 69-Jährige betonte seine nach wie vor enge Bindung zum Klub, schwelgte mit alten Weggefährten in der Vergangenheit und sieht die aktuellen Meisterschaftschancen von Fenerbahçe aussichtsreich. 

Es sei noch immer wie sein zweites Zuhause, erklärte Christoph Daum beim Besuchsantritt am Can-Bartu-Trainingsgelände am gestrigen Montag: "Fenerbahçe ist ein Teil meines Lebens. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an hier. Ich habe mich immer wie ein Mitglied der Familie gefühlt. So etwas gibt es im Fußball nicht immer." Zweimal (2003 – 2006 und 2009/10) war Christoph Daum Cheftrainer der "Kanarienvögel", gewann mit ihnen zwei Meisterschaften und einmal den türkischen Pokal. Am Montag streifte der mittlerweile 69-Jährige, der seit einiger Zeit gegen Krebs kämpft, zusammen mit Vorstandsmitglied Selahattin Baki und Trainer Jorge Jesus durch die Anlagen.

Zur aktuellen sportlichen Lage hatte Daum natürlich auch etwas zu sagen. Mit derzeit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Galatasaray sehe er die Chancen sehr hoch, dass Fenerbahçe in diesem Jahr Meister werden kann. "Es kann auch ein Vorteil sein, dass sie in den letzten Spielen in der Verfolgerrolle sind. Das erhöht den Druck auf Galatasaray und ich habe gesehen, dass sie Probleme haben, die sie erst einmal überwinden müssen", so Daum. Bevor der gebürtige Zwickauer am Montag bei Fenerbahçe auftauchte, besuchte er am Vortag das Derby zwischen Besiktas und Galatasaray. "Klar ist aber auch", betonte Daum, "im Moment ist die Meisterschaft nicht in den Händen Fenerbahçes. Galatasaray muss weiter Punkte verlieren."