Was sich in den vergangenen Wochen andeutete, ist jetzt offiziell: Jorge Jesus ist nicht länger Trainer von Fenerbahçe. Eine offizielle Verabschiedung seitens des Klubs steht zwar noch aus, der Portugiese selbst erklärte aber, dass das Pokalfinale gegen Başakşehir (2:0) sein letztes Spiel gewesen sei. Welche Station als nächstes folgt, steht indes noch nicht fest. 

"Heute war mein letztes Spiel. Ich danke unseren Fans. Jetzt bin ich ein freiberuflicher Trainer", begann Jorge Jesus seine Abschiedsbekundung nach dem gewonnenen Pokalfinale am Sonntagabend gegen Başakşehir. In den vergangenen Wochen hatte es vermehrt Zweifel gegeben, ob der 68-jährige Portugiese über die Saison hinaus Trainer von Fenerbahçe bleiben werde. Für den 11. Juni hatte der zuvor stets zu seiner Zukunft schweigende Portugiese dann eine Erklärung angekündigt. Jetzt ist klar: Nach wettbewerbsübergreifend 52 Spielen (35 Siege) ist nach einer Saison schon wieder Schluss, mit dem Pokaltriumph zumindest mit einem versöhnlichen Ende.

"Der Gewinn des Pokals war sowohl für die Geschichte von Fenerbahçe als auch für meine Karriere enorm wichtig", erklärte Jorge Jesus. Für den Trainer bedeutet es, weiterhin bei jeder seiner Stationen mindestens einen nationalen Titel gewonnen zu haben. In der Ägide von Fenerbahçe-Präsident Ali Koç ist es indes nach fünf Jahren die ersehnte erste Trophäe. Wo es Jorge Jesus nun hinzieht, steht noch nicht fest. Angeblich soll der saudi-arabische Fußballverband mit einer Offerte zum Nationalcoach bereitstehen. "Es ist auch nicht so, dass ich nicht in der Türkei arbeiten wollen würde", versichert Jesus, aber "ich habe mich jetzt entschieden und werde erst einmal zurück nach Portugal gehen."

Selbstkritischer Rückblick: "Hätte Dinge auch anders machen müssen"

Beim Blick zurück auf die abgelaufene Saison bleiben dem scheidenden Trainer vor allem die Bedingungen durch praktisch drei Vorbereitungszyklen hängen, die die Arbeit zusätzlich erschwert und den Wettbewerb verändert hätten. "Erst gab es die normale Sommervorbereitung, dann die Pause durch die Weltmeisterschaft, dann die Pause durch das schlimme Erdbeben. Dann gab es auch Siege ohne Spielantritt, spielfreie Wochenenden. Phasen, in denen auch ich im Nachhinein womöglich anders hätte reagieren, Dinge hätte verändern müssen, so Jorge Jesus selbstkritisch.