Am Mittwochabend empfing Fenerbahçe im nachgeholten 16. Spieltag der Süper Lig Konyaspor. Die "Kanarienvögel" setzten im Kampf um die türkische Meisterschaft noch einmal ein fettes Ausrufezeichen und fertigten die Gäste gnadenlos mit 7:1 ab. Mann des Spiels war dabei Kapitän Edin Džeko, dem in dieser Partie ein lupenreiner Hattrick gelang. 

Verglichen mit dem bereits deutlichen 5:1-Sieg über İstanbulspor fand sich die Startelf von Heimtrainer İsmail Kartal auf drei Positionen verändert: Auf der Sechs ersetzte İsmail Yüksek Miguel Crespo, während auf den Außenstürmerpositionen Joshua King und İrfan Can Kahveci für Dušan Tadić und den zuletzt überragenden Cengiz Ünder begannen.

Konyaspor hingegen stellte im Vergleich mit der 0:3-Niederlage gegen Galatasaray am vergangenen Sonntag ebenfalls auf drei Positionen um: So ersetzten Ahmet Oğuz, Kahraman Demirtaş und Emrehan Gedikli Oğulcan Ülgün, Francisco Calvo und Nélson Oliveira.

Edin Džeko mit einem lupenreinen Hattrick 

Unter den Augen des prominenten Neuzugangs Leonardo Bonucci auf der Tribüne verlief das Spiel entsprechend der Vorzeichen von Beginn an auch recht einseitig: Nach zehn gespielten Minuten bekam Fenerbahçe nach VAR-Check einen Foulelfmeter zugesprochen, den Kapitän Edin Džeko souverän unter die Latte zum 1:0 ins Tor setzte.

Die Führung war allerdings noch nicht der Dammbruch, der die Toreflut Fenerbahçes einleiten sollte, dieser kam erst mit dem 2:0 in der 32. Spielminute als İrfan Can Kahveci einen verunglückten Abschlag von Gäste-Keeper Deniz Ertaş per Kopf auf den klug zwischen den Innenverteidigern lauernden Džeko spielte, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und lässig einschob.

Den Hattrick machte Edin Džeko dann nur knapp acht Minuten später voll, als Kahveci geistesgegenwärtig einen schnellen Einwurf zu den in die Tiefe startenden Sebastian Szymański brachte, der dann auf Džeko ablegte, der seinerseits die Kugel nur noch über die Linie zu drücken brauchte.

Mert Müldür und Sebastian Szymański mit dem Doppelschlag vor der Pause

Die Tore vier und fünf für die Marineblau-Gelben fielen dann in der 42. und 44. Spielminute direkt hintereinander, zunächst durch Mert Müldür durch einen schicken Lupfer von Spielmacher Szymański bedient wurde und anschließend durch den Polen selbst, der sich nach einem formvollendeten Doppelpass mit Joshua King selbst in den Strafraum vorarbeitete und dort im Stile eines Mittelstürmers abschloss. Damit war die Partie bereits vor dem Pausenpfiff entschieden und die Gastgeber konnten mit einer 5:0-Führung in die Halbzeitpause gehen.

Wechselwilliger Batshuayi mit dem 6:0

Nach dem Wiederanpfiff ließ es die Heimmannschaft etwas ruhiger angehen. Die Partie war bereits entschieden und niemand wollte sich noch durch zu hohe Intensität verletzen. Das 6:0 sollte in der 63. Spielminute durch den eingewechselten Michy Batshuayi, der als Wechselkandidat gilt, erzielt, als dieser ein hohes Zuspiel Kahveci in die Tiefe durch eine geschickte Körperdrehung gut zu nutzen wusste, den gegnerischen Torwart umkurvte und einnetzte.

Konyaspor mit je einem Tor auf jeder Seite in der Schlussphase 

Hiernach verlor das Spiel wieder an Spannung und es dauerte bis in die Schlussphase, bis die beiden letzten Treffer der Begegnung fallen sollten. Das 7:0 war tatsächlich ein Eigentor des unglücklichen Uğurcan Yazğılı, der nach einem tollen Doppelpass von Cengiz Ünder und Fred vor seinem Gegenspieler zu klären versuchte, den Ball aber nicht kontrolliert bekam und ihn so ins eigene Tor abfälschte.

Man musste nach dieser Demütigung den Gästen aber lassen, dass sie noch einmal Moral bewiesen und in der 90. Spielminute dann doch noch durch Guilherme Haubert Sityá zum Ehrentreffer kamen. Dieser fasste sich nach einer verunglückten Kopfballabwehr der "Kanarienvögel" einfach ein Herz und zog aus etwa 21 Metern direkt ab und versenkte die Kugel flach neben dem langen Pfosten.

Der Anschlusstreffer endete allerdings nichts mehr daran, dass Fenerbahçe den bis hierhin höchsten Pflichtspielsieg der Saison einfahren konnte und mit diesem Ergebnis noch einmal die eigenen Titelambitionen unterstrich. Als nächstes trifft der Tabellenführer am kommenden Sonntag auswärts auf Gaziantep, während Konyaspor am gleichen Tag bei İstanbulspor versuchen wird, die Trendwende zu schaffen.