Der Unruhe abseits des Platzes rund um die angekündigten Maßnahmen der Klubführung nach dem Skandalspiel gegen Trabzonspor zum Trotz hat Fenerbahçe sportlich einen weiteren Erfolg eingefahren. Gegen Adana Demirspor siegten die Kanarienvögel am Ende einer unterhaltsamen Partie mit 4:2. Highlight des Abends war ein 50-Meter-Treffer von Tadić.
Neben dem gesperrten Osayi-Samuel und den verletzten Fred, King und Peres musste Fenerbahçe-Trainer kurzfristig auch auf die angeschlagenen Oosterwolde, Yüksek und Yandaş verzichten. Kahveci, der in Folge des Skandalspiels gegen Trabzonspor eine Sperre erhielt, war indes noch spielberechtigt, da Fenerbahçe Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt hatte.
Fenerbahçe startete forsch und offensiv ausgerichtet in die Partie und hatte nach nur wenigen Minuten erstmals den Torschrei auf den Lippen. Szymanskis Abschluss krachte aber nur gegen die Latte (3.). Die Kanarienvögel blieben in der Anfangsviertelstunde klar tonangebend und spielten sich im Minutentakt Chancen heraus. Kahveci schoss aus rund 20 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei und verpasste damit abermals knapp die Führung (12.). Kurze Zeit später dann aber doch das Tor für die Hausherren: Djiku (17.) köpfte eine Müldür-Ecke von der linken Seite wuchtig ins Tor und brachte die Kanarienvögel so völlig verdient in Front.
Regelrecht torpediert wurde die Überlegenheit dann ausgerechnet vom eigenen Mann, Torwart Eğribayat. Der 25-jährige Torwart spielte den Ball ohne Not in die Füße von Adana-Stürmer Balotelli (25.), der diesen Aussetzer prompt zum Ausgleich nutzte und sich zum Torjubel durchaus provokant im Schneidersitz auf den Rasen setzte und stumm aufs Heimpublikum blickte. Verunsichert präsentierte sich Fenerbahçe in der Folge aber nicht, stattdessen drückte die Kartal-Elf umgehend auf die erneute Führung, die Dzeko aber zunächst verpasste. Erst setzte der Bosnier eine Volley-Abnahme knapp über die Latte (27.), dann traf der Stürmer von außerhalb des Sechzehners nur den rechten Pfosten (37.).
Dzeko trifft zur erneuten Führung, Tadić erhöht spektakulär
Kurz nach dem Seitenwechsel war Dzeko dann erfolgreich: Kahveci, der kurz zuvor noch selbst einen Abschluss am Tor vorbeisetzte, bediente den 38-jährigen Angreifer, der mit seinem 18. Saisontor Fenerbahçe erneut in Führung brachte (51.). Wiederum nur wenige Augenblicke später verpasste Szymanski den gelb-marineblauen Doppelschlag (55.), dann konnte sich Eğribayat bei einem Balotelli-Freistoß (66.) auszeichnen. Die Vorentscheidung für Fenerbahçe fiel dann auf sensationelle Weise: Adana-Torwart Mahammadeliyev klärte weit vorm eigenen Kasten, fast auf Höhe der Mittelinie, unzureichend mit dem Kopf, sodass in der Folge Tadic an den Ball kam, der per weitem Heber aus rund 50 Metern sehenswert ins Tor traf.
Als der bei Adana eingewechselte Barasi zehn Minuten vor dem regulären Ende unverhofft – und erneut unter gütiger Mithilfe der Fenerbahçe-Defensive – zum 2:3-Anschlusstreffer traf, wurde es sogar nochmal spannend. Die Erlösung für den Tabellenzweiten der Süper Lig brachte aber schnell der nur wenige Minuten zuvor auf den Rasen gekommene Dursun (85.), der einen Szymanski-Freistoß mit dem Kopf zum 4:2-Endstand ins Tor drückte.
Fenerbahçe hält im engen Meisterschaftsrennen damit weiter Schritt mit Galatasaray, das am Dienstagabend mit einem Sieg gegen Hatayspor vorgelegt hatte. Am kommenden Sonntag treffen die beiden Schwergewichte dann im Supercup aufeinander.