Am Samstagabend empfing der Tabellenzweite der Süper Lig, Fenerbahçe, Konyaspor. In einer ereignisreichen Partie gelang Fenerbahçe ein wichtiger Sieg im Meisterschaftskampf. Mit einem deutlichen 4:0 setzten sich die Gelb-Marineblauen gegen unter Strich chancenlose Gäste aus Konya durch. Matchwinner Enner Valencia traf dabei doppelt und erzielte seine Saisontore 21 und 22 in der Liga. 

Im Vergleich zum letzten Ligaspiel für Fenerbahçe gegen Adana Demirspor am 2. Februar, das mit einem 1:1 endete, spielten die Gelb-Marineblauen an diesem Abend auf zwei Positionen verändert: Zajc ersetzte Yandaş auf der Position des Spielmachers und im Sturm spielte anstelle von Michy Batshuayi der Norweger Joshua King. Konyaypor, das sein letztes Pflichtstpiel ebenfalls am 2. Februar bestritt, als man mit 0:1 Istanbulspor unterlag, stellte auf insgesamt drei Positionen um. Anstelle des ausfallenden Torwarts und Kapitäns Ibrahim Šehić spielte Ersatzmann Erhan Erentürk, während im Mittelfeld Bouchalakis anstelle des gelbgesperrten Paz ran durfte und auf dem rechten Flügel Ülgün Murić ersetzte.

Frühe Fenerbahçe-Führung nach Elfmeter 

Die Rollenverteilung vor dem Spiel war klar und sollte sich in der Anfangsphase der Partie bestätigen: Die Gäste ließen Fenerbahçe kommen und die Gastgeber drückten. Ein richtiger Spielfluss entstand aber nicht, da beide Seiten vor allem mit kleineren Fouls beschäftigt waren und sich weniger auf den Ball konzentrierten. Nach 12 Spielminuten kam aber der erste Aufreger: Feners Lincoln wollte nach einem Ball in die Tiefe diesen von der Strafraumkante in die Mitte flanken, doch Konyaspors Spielmacher Çekiçi stoppte das Spielgerät mit der Hand. Die Folge war eine korrekte Strafstoßentscheidung. Feners Top-Torjäger Enner Valencia übernahm die Verantwortung und erzielte die Führung für die Gastgeber. Dabei hatte der 33-Jährige aber Glück, da Konyaspors Keeper den Ball noch an den Pfosten lenkte, von wo er aus aufreizend langsam die Torlinie entlangkullerte, ehe er über die Linie ging. Für Valencia war es der 21. Liga-Treffer in dieser Saison.

Platzverweis für Diouf bringt Konyaspor zusätzlich in Bedrängnis 

Nach der Führung spielten eigentlich nur noch die Gastgeber. Konyaspor versteckte sich wie eine Schildkröte im eigenen Panzer und konzentrierte sich ausschließlich aufs Verteidigen. Dabei kam es auch immer wieder zu Fouls. Ex-96-Stürmer Mame Diouf erwies dann seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er in der 22. Spielminute nach einem Ellenbogenschlag die Ampelkarte sah und vom Platz gestellt wurde. Seinen ersten Gelben Karton sah er in der 12. Spielminute wegen Meckerns.

Valencia erhöht spektakulär auf 2:0 

Für die Gäste kam es sogar noch härter: Infolge des Platzverweises erhöhten die Gastgeber den Druck und schnürten die Gäste regelrecht am eigenen Strafraum ein. Trotz des erhöhten Drucks spielte Fener geduldig und diese Geduld sollte sich auszahlen: In der sechsten Minute der Nachspielzeit wollten es die Gastgeber noch einmal schnell machen. Rossi entwischte seinen Gegenspielern auf dem rechten Flügel und schlug eine scharfe Flanke in den Strafraum. Eigentlich schien diese mehr zu erreichen zu sein, doch bei Top-Stürmer Valencia läuft es einfach. Der 33-Jährige sprang mit einer Art Karate-Kick voran, erwischte den Ball mit dem rechten Fuß und schob diesen am sich entgegengesetzt bewegenden Torwart vorbei in den Kasten. Ein wirklich anspruchsvoller Treffer. Danach passierte nichts mehr und die Gäste gingen mit einer verdienten 2:0-Führung in die Pause.

Die Gäste mit mehr Mut, Fener aber mit dem 3:0 

0:2 hinten und ein Mann weniger hatte Konyaspor nichts mehr zu verlieren und das schien ihnen Mut zu verleihen. Hatte man sich in der ersten Hälfte praktisch nur hinten reingestellt, wurde man nun proaktiver und suchte tatsächlich wiederholt den Abschluss. Auch wenn Konyaspor nun gefährlicher wurde, das Tor erzielten dann wiederum die Gastgeber. Bei einem Fener-Angriff von sprang der Ball wieder aus dem Strafraum hinaus und Linksverteidiger Lincoln fasste sich ein Herz und zog ab. Er erwischte den Ball zwar nicht besonders gut, doch das war letztlich egal, da Stürmer Joshua King geistesgegenwärtig den Fuß dazwischen hielt und so den Ball für den Gäste-Torwart unhaltbar ins Tor abfälschte (61.).

Erschöpfte Gäste können viertes Gegentor nicht verhindern 

Nach dem dritten Treffer war das Spiel gelaufen und auch die beiden Mannschaften auf dem Platz wussten das. Der zaghafte Offensivdrang der Gäste vom Anfang der zweiten Hälfte war gänzlich verflogen und man konzentrierte sich ausschließlich darauf, nicht noch ein viertes Gegentor zu kassieren. Die Gastgeber wiederum machten unaufgeregt ihr Spiel, hielten den Ball lange in den eigenen Reihen und suchten nach Lücken in der Konyaspor-Defensive. Die Abwehrbemühungen Konyaspors reichten allerdings nicht und so viel in der 78. Spielminute das 4:0 für Fenerbahçe. Der zuvor eingewechselte Crespo brachte einen Freistoß mit viel Effet in den gegnerischen Strafraum, wo Attila Szalai höher sprang als alle anderen und den Ball aus spitzem Winkel über den Gäste-Schlussmann hinweg ins Tor köpfte. Am Ende blieb es dabei und die Gastgeber konnten verdientermaßen einen deutlichen Sieg im Meisterschaftsrennen einfahren. Am nächsten Spieltag ist Fenerbahçe dann am 4. März bei Kayserispor zu Gast, während Konyaspor am 5. März Giresunspor empfängt.