Das erste Spiel nach der herben 1:3-Derbypleite stand für Fenerbahçe unter dem Titel "Wiedergutmachung." Am Ende konnten die "Kanarienvögel" erneut eine Führung nicht verwalten und erreichten mit viel Glück ein Unentschieden.

Ersun Yanal, der selbst gesperrt nicht an der Seitenlinie mitwirken durfte, musste sein Team nach den enttäuschenden Auftritten der letzten Wochen auf einigen Positionen verändern. Falette ersetzte den gesperrten Isla, dazu rotierten Ekici und Gustavo für Ciğerci und Arslan ins Team.

Zu Beginn war den "Kanarienvögeln" anzumerken, dass sie sich auch an die taktischen Neuerungen zunächst gewöhnen mussten. Dann kamen sie in Person Mehmet Ekicis dafür umso nachdrücklicher vor das gegnerische Tor. Zunächst versuchte es der Mittelfeldspieler per Kopf und scheiterte an Keeper Boffin, dann setzte er den Nachschuss aufs leere Tor an die Latte. Antalyaspor antwortete nach einem Fehler in Fenerbahçes Hintermannschaft seinerseits mit einer vergebenen hundertprozentigen Chance und Bayındır schnappte Amilton den Ball noch vom Fuß. Auch in der Folge kamen die Gastgeber immer wieder mit Jahović, Amilton und Podolski vor das Tor des türkischen U21-Torwarts, der Treffer fiel dann aber etwas überraschend auf der anderen Seite: Tufan hatte sich auf rechts stark durchgesetzt und den Ball vor das Tor gepasst, wo der zuletzt glücklose Muriqi nur noch einzuschieben brauchte (35.). Da sich im weiteren Verlauf keine der beiden Mannschaften vielversprechende Chancen erarbeiten konnte, ging es mit der knappen Führung in die Pause.

Antalyaspor dreht die Partie, Fenerbahçe gleicht mit dem Schlusspfiff aus

Nach einigem Abtasten zu Beginn des zweiten Durchgang wurde Fenerbahçes Sorglosigkeit dann bestraft. Zunächst hatte Dirar den Ball in der Vorwärtsbewegung vertändelt und stellte dann Podolski nicht, der von der linken Strafraummarkierung auf den völlig freistehenden Amilton flanken konnte. Der Brasilianer nickte ohne Probleme zum Ausgleich ein (52.). Doch es kam noch dicker. Wenige Minuten später war es erneut der Deutsche, der einen Freistoß zum Elfmeterpunkt spielte, von wo Kapitän Özmert den Ball in die Maschen hämmerte (57.). Zwei Minuten später konterte Alanyaspor nach einem weiteren Ballverlust der Gäste im eigenen Stadion und erzielte durch Jahović die vermeintliche Entscheidung. Da der Torschütze allerdings knapp im Abseits gestanden hatte, blieb es beim 1:2 aus Sicht des 19-maligen Meisters. Der eigentliche Favorit mühte sich in der Folge zwar weiter nach Kräften, die Verunsicherung war den Spielern allerdings in nahezu jeder Aktion anzumerken. Antalyaspor hingegen setzte immer wieder Nadelstiche und stellte die nicht immer sattelfeste Abwehr vor Probleme, ohne jedoch den entscheidenden Treffer erzielen zu können. Das rächte sich in der Nachspielzeit der Nachspielzeit. Der eingewechselte Kadıoğlu flankte in den Strafraum, wo Zajc zum letztendlich äußerst glücklichen Ausgleich einköpfen konnte (90.+6).