Nach den jüngsten Ergebnissen der Konkurrenz war Fenerbahçe gegen den strauchelnden Meister Başakşehir erneut in der Bringschuld. Am Ende lief es trotz der Tabellensituation und eines Platzverweises für den Gegner deutlich schleppender als erwartet. Die Treffer von Szalai und Pelkas reichten schließlich aber trotzdem. Auch weil Ersatzkeeper Tekin innerhalb weniger Minuten vom Depp zum Helden wurde.
Emre Belözoğlu hätte nach dem 3:1 gegen Gaziantep sicherlich gerne auf die selbe Startelf gesetzt, zwei schmerzhafte Ausfälle machten diesem Vorhaben allerdings einen Strich durch die Rechnung. Kapitän Gönül und Stammtorhüter Altay Bayındır mussten verletzt zusehen. Der wiedergenesene Nazım Sangaré sowie Harun Tekin rutschten dafür ins Team.
Von Beginn an entwickelte sich eine muntere Partie mit Vorstößen und Fehlpässen auf beiden Seiten. Die Gastgeber schienen wild entschlossen, sich nicht kampflos zu ergeben. Nach einigen Halbchancen auf beiden Seiten gelang Başakşehir schließlich das erste große Ausrufezeichen. Nach einer Ecke für Fenerbahçe passte zum zigsten Mal die Konterabsicherung nicht, die Männer in orange stürmten in Überzahl nach vorne und schließlich war es Ömer Ali Şahiner, der Tekin mit einem sehenswerten Gewaltschuss keine Chance ließ (18.). Die "Kanarienvögel" monierten zwar ein hartes Einsteigen gegen Pelkas im Vorfeld, das Tor zählte allerdings trotzdem und entpuppte sich als Wirkungstreffer. In den nächsten zehn bis fünfzehn Minuten gelang den Gästen wenig, dann näherten sich Pelkas und Valencia wieder vielversprechend dem Tor an. Der Ausgleich fiel allerdings mal wieder nach einem Standard. Eine Ecke von Erkin verlängerte Tufan per Kopf und Szalai musste den Ball nur noch über die Linie bringen (40.). Den folgenden Torjubel widmete der Ungar seinem verletzten Torhüter, dessen Trikot mit der 1 er in die Kamera hielt. Mit dem 1:1 ging es dann in die Kabine.
Zittern bis zum Schluss trotz Platzverweis
Personell unverändert kamen die Teams zurück auf das Feld, entschlossener wirkten zu Beginn von Hälfte zwei allerdings wieder die Gastgeber. Fenerbahçe benötigte gut zehn Minuten, legte dann allerdings richtig vor. Erneut war es Tufan, der dieses Mal den Ball zu Pelkas spielte, der Grieche zog kurz auf und schoss den Ball aus halblinker Position in den rechten Giebel (57.). Die Führung hatte sich zu diesem Zeitpunkt nicht abgezeichnet, jetzt allerdings kam es sogar noch besser für den 19-fachen Meister. Nach einem harmlosen Scharmützel im Mittelfeld provozierte Valencia Mahmut Tekdemir und der Kapitän des amtierenden Meisters stieg darauf ein. Die Konsequenz: gelb für beide, mit dem entscheiden Makel, dass Tekdemir bereits verwarnt worden war. So ging der Nationalspieler unnötig frühzeitig duschen, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass sich Fenerbahçes Stürmer bei dieser Aktion ebenfalls nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. Die Unterzahl schien allerdings vor allem Başakşehir anzustacheln und es war zunächst wenig davon zu merken, dass eine Mannschaft nur noch zehn Akteure auf dem Feld hatte. Den großen Aufreger gab es allerdings wenige Minuten vor Schluss. Harun Tekin hatte Gulbrandsen im Strafraum zu Fall gebracht und drohte, der Schuldige für einen späten Ausgleich zu werden. Dann allerdings entschärfte er Edin Višćas fälligen Elfmeter und konnte seinen Patzer so direkt wieder bereinigen. Nun hatte Başakşehir nichts mehr entgegenzusetzen und die drei Punkte wandern nach Kadıköy.