Als Favorit ging Fenerbahçe ins Hinspiel gegen Austria Wien und wurde dieser Rolle früh gerecht. Am Ende wäre zwar ein höherer Sieg möglich gewesen, die Ausgangslage für das Rückspiel ist dennoch sehr gut.
Jorge Jesus sorgte einmal mehr für Überraschungen bei seiner Startelf: Vor Bayındır verteidigten Peres, Szalai, Lemos und Kadıoğlu, die Mittelfeldzentrale besetzten Yüksek und Crespo, auf den Außen versuchten sich Rossi und erstmals Alioski und ganz vorne kamen Dursun und King zum Einsatz.
Zu Beginn schien es fast so, als wären die Gäste einigermaßen überrascht vom mutigen Spiel der Österreicher, dann allerdings nutzten sie den erste Fehler Austrias für die frühe Führung. Die Türken fingen einen hohen Ball ab, Rossi trieb diesen nach vorne, steckte perfekt durch und der schnelle King bestätigte seine zuletzt so starke Form und schloss überlegt ab (8.). In der Folge ließ Fenerbahçe es eher ruhig angehen, sodass Austria zwar nicht zu Chancen kam, die Gelb-Marineblauen allerdings auch nicht. Lediglich eine Situation, in der Yüksek den Ball im Mittelfeld abfangen und zu Dursun spielen konnte, sorgte nochmal kurz für Aufregung, der Stürmer jagte den Ball aber knapp am Tor vorbei. Der Tiefpunkt der ersten Halbzeit folgte dann allerdings, als Bayındır von einem Wurfgeschoss aus dem Austria-Block getroffen wurde. Schon alleine aus diesem Grund war die Führung zur Pause hochverdient. Auch sportlich ging diese aber völlig in Ordnung.
Langeweile bis zur Entscheidung
Ohne Wechsel auf Seiten Fenerbahçes ging es in den zweiten Durchgang. Gute zehn Minuten später musste dann aber mit King der Torschütze und beste Spieler verletzt raus. Lincoln kam für ihn und Zajc ersetzte dazu Crespo. Sportlich verflachte das Spiel nun aber vollends. Für Aufregung sorgten lediglich die Schmähgesänge der Heimfans, deren Team fußballerisch allerdings eher ideenlos agierte. Durch eine Gelb-Rote Karte für Galvão schwächte sich Austria gut zehn Minuten vor Schluss dazu noch selbst und so konnten die Türken auch endlich nachlegen. Nach einer zu kurzen Abwehr schaltete Rossi schnell, brachte den Ball zum bis dahin glücklosen Dursun und der Mittelstürmer führte eine anspruchsvolle Drehung durch und schob zum 2:0 ein (89.). Der Torjubel mit Zeigefinger auf den Lippen zeigte dazu ziemlich deutlich, wie viel Frust sich beim Nationalspieler zuletzt angestaut hat. Im Anschluss passierte nichts mehr. Fenerbahçe brachte die Führung über die Zeit und siegte hochverdient und ungefährdet.
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