Nach der 1:2-Niederlage in Trabzon vor der Corona-Pause jetzt mit 1:3 in Kadıköy. Top-Torjäger Alexander Sörloth sorgte mit einem Doppelpack für die Entscheidung zu Gunsten der Bordeaux-Blauen. Deniz Türüç glich zwischenzeitlich für die "Kanarienvögel" aus. Trabzonspor siegte 23 Jahre (!) später in Kadıköy.
Fenerbahçe-Trainer Tahir Karapınar veränderte seine Startelf gegenüber dem 2:1-Heimsieg gegen Kayserispor am vergangenen Freitag auf vier Positionen: Auf der linken Abwehrseite ersetzte Hasan Ali Kaldırım Deniz Türüç, der daraufhin auf seine eigentliche Position im rechten Mittelfeld rückte. Youngster Ferdi Kadıoğlu saß deshalb zunächst auf der Bank. Außerdem ersetzten Tolga Ciğerci und Miha Zajc im Mittelfeld Ozan Tufan und Mehmet Ekici. Im Sturmzentrum kehrte Vedat Muriqi nach auskurierter Wadenverletzung zurück und verwies Mevlüt Erdinç auf die Bank.
Trabzon-Coach Hüseyin Çimşir setzte vor Torwart Uğurcan Çakır auf die Viererkette bestehend aus Joao Pereira, Majid Hosseini, Gaston Campi und Filip Novak. Im Mittelfeld starteten Abdülkadır Parmak, Papa Badou Ndiaye, Abdülkadır Ömür, Caleb Ekuban und Antohny Nwakaeme. Die alleinige Spitze bildete gewohnt Süper Lig-Top-Torschütze Alexander Sörloth.
Auf den Rängen des Ülker Stadyumus waren zwar keine frenetischen Fan-Gesänge beider Lager zu hören, doch die Stimmung auf dem Rasen war dennoch hitzig. Für Fenerbahçe begann das Rückspiel des Pokal-Halbfinals jedoch umgehend mit einem Dämpfer: Caleb Ekuban bediente Alexander Sörloth mit einem Ball in die Tiefe. Der Norweger nahm den Ball stark mit und vollstreckte aus vollen Lauf vorbei an Torwart Altay Bayındır zur frühen Gäste-Führung. Zusammen mit dem Hinspiel-Ergebnis benötigten die "Kanarienvögel" jetzt mindestens zwei Tore um zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Früh schnellte das Adrenalin bei den Profis und Verantwortlichen auf dem Rasen – aber auch am Seitenrand – in die Höhe. Emre Belözoğlu, der die Anfangsphase ausschließlich im Stehen neben der Ersatzbank verfolgte und immer wieder Anweisungen an die Team-Kollegen brüllte, leistete sich am Rande einer Spielunterbrechung ein Scharmützel mit Trabzons Sorloth. Emre signalisierte Sorloth, er solle besser ruhig sein. Der Norweger antwortete mit einer ähnlichen Geste. Schiedsrichter Cüneyt Çakır ermahnte beide Alpha-Männer mit einer Gelben Karte. Weil aber Emre weiter motzte, zückte Çakır für den Fenerbahçe-Routinier umgehend Rot, der sich unter Begleitschutz von Volkan Demirel in die Katakomben verziehen musste. Auf dem Feld fand Fenerbahçe tatsächlich vermehrt Lösungen gegen den Süper Lig-Tabellenführer und belohnte sich noch vor der Pause für den Aufwand: Nach einer Kombination von Hasan Ali und Rodrigues landete der Ball bei Deniz Türüç, der aus zentraler Position im Strafraum zum 1:1-Pausenstand traf.
Trabzon sorgt in den Schlussminuten für die Entscheidung
In der zweiten Halbzeit waren Chancen auf beiden Seiten eher Mangelware. Zunächst verpasste Sörloth mit seinem zweiten Treffer die Entscheidung zu Gunsten der "Bordeaux-Blauen". Dann zwang Mehmet Ekici Trabzon-Keeper Uğurcan zu einer Parade. Nach dem Sieg im Hinspiel hat Fenerbahçe auch das Rückspiel im Pokal-Halbfinale gegen Trabzon verloren. Sieben Minuten vor dem regulären Ende sorgte das Duo, das für die frühe Führung sorgte, dann aber für die Entscheidung: Erneut lieferte Ekuban die Vorarbeit für Sörloth, der mit seinem Doppelpack am Weiterkommen Trabzons keine Zweifel mehr aufkommen ließ. Am Ende machte Filip Novak (90.+4) mit dem 1:3 aus Fenerbahçe-Sicht den Deckel drauf. Trabzonspor wartet jetzt auf seinen Finalgegner, der am Donnerstag zwischen Antalyaspor und Alanyaspor ausgespielt wird.