Zum Auftakt der Rückrunde bestätigte Fenerbahçe das diffuse Bild der ersten Saisonhälfte. Gegen Demirspor ging man in Führung und zeigte einige gute Ansätze, brachte den Gegner dann aber doch wieder selbst zurück ins Spiel und musste eine erneute Schlappe im Kampf um die vorderen Plätze hinnehmen.
Nach der kurzen Pause schickte Zeki Murat Göle erneut eine Startelf im 4-3-3 auf den Platz, nahm allerdings einige personelle Änderungen vor. Özer im Tor, Szalai und Kim in der Innenverteidigung, Novák und Osayi-Samuel auf den defensiven Außen, Sosa, Zajc und Yandaş in der Zentrale, Pelkas und Kahveci auf den Flügeln sowie Valencia in der Spitze sollten die Rückrunde erfolgreich einleuten.
Von Beginn an zeigte sich Fenerbahçe äußerst flexibel – im Guten wie im Schlechten. Gerade die Offensivspieler wechselten immer wieder die Positionen und machten es dem Gegner so schwer, sich auf sie einzustellen. Gleichzeitig ergaben sich so mitunter Löcher, da bestimmte Bereiche nicht ordentlich abgedeckt waren und die bekannte Nachlässigkeit immer wieder Einzug hielt. So kam es auch zur ersten Großchance durch den völlig ungedeckten Vargas, die Özer allerdings sicher parierte. Wenige Minuten später scheiterten Kahveci und Valencia am Pfosten und Torhüter Murić. Nach etwas Leerlauf schoss Novák den Ball dann freistehend über den Querbalken, doch hatte quasi gar keine Zeit, sich zu ärgern. Der Schiedsrichter hatte nämlich ein Foul von Svennson an Valencia in der selben Szene erkannt und zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher (29.). Was eigentlich den Gastgebern Sicherheit hätte geben sollen, stachelte die Gäste an, die sich kurze Zeit später sehenswert belohnten. Akgün spielte einen Ball zurück auf Inler außerhalb des Strafraums, der Kapitän nahm Maß und jagte den Ball unwiderstehlich von rechts auf das Tor und vorbei am unglücklichen Özer (34.). Danach behielt Fenerbahçe zwar die Kontrolle, konnte allerdings keinen Treffer nachlegen. So ging es mit 1:1 in die Kabine.
Früher Rückschlag knockt die Gastgeber aus
Der zweite Durchgang war erst wenige Sekunden alt, als Adana Fenerbahçe kalt erwischte. Einmal mehr gab es riesige Lücken auf der rechten Abwehrseite, Kaan Kanak konnte eine punktgenaue Flanke schlagen und Belhanda den Ball Özer durch die Beine schieben (46.). Im Anschluss ließ es sich der langjährige Galatasaray-Akteur nicht nehmen, vor den gegnerischen Fans zu feiern. Die Antwort der "Kanarienvögel" fiel halbgar aus. Schlampige Abspiele, missglückte Dribblings und hastige Fernschüsse gepaart mit einer teils besorgniserregenden Körpersprache sorgten dafür, dass auch die berüchtigten Pfiffe von Kadıköy lauter und zahlreicher wurden – nicht zu Unrecht. Göle reagierte und brachte Özil und Dursun für die schwachen Kahveci und Pelkas. Dazu schob Osayi-Samuel weiter nach vorne, so dass sich bei eigenem Ballbesitz wieder die ungeliebte Dreierkette ergab. Es entwickelte sich nun ein Abnutzungskampf, wobei die Heimmannschaft trotz klarer Feldvorteile insbesondere rechts hinten weiter anfällig blieb. Auch Meyer, Rossi und Kadıoğlu kamen, die großen Chancen gab es allerdings weiterhin auf der anderen Seite. Dann war es vorbei und die "Kanarienvögel" schlichen unter einem gellenden Pfeifkonzert als Verlierer vom Platz.