Fenerbahçe verlor am Samstagabend trotz couragierter Leistung und Chancenplus bei Spitzenreiter Başakşehir mit 1:2. Durch den Sieg gegen den Stadtnachbarn beträgt der Vorsprung Başakşehirs auf Verfolger Galatasaray nun satte elf Punkte. Fenerbahçe bleibt nach der Niederlage im Keller hängen.

Fenerbahçe-Coach Ersun Yanal tauschte nach dem erfolgreichen Heimspiel vergangener Woche gegen Rizespor auf lediglich einer Position: Im zentralen Mittelfeld began Eljif Elmas für Mehmet Topal. Başakşehir-Trainer Abdullah Avcı setzte auf seine gewohnte Elf im 4-2-3-1-System mit der zentralen Achse um Serdar Taşçı, Emre Belözoğlu, Márcio Mossoró und Robinho, über die Außen stürmten gewohnt Arda Turan und Edin Višća.

Gestern hatten die Fenerbahçe-Fans den Mannschaftsbus aus Kadıköy noch mit einer beeindruckenden Pyro-Show verabschiedet, heute entfachten auch die Spieler anfangs das Feuer: Nach Zuspiel von Zajc kam Elmas (2.) zur ersten Gelegenheit, scheiterte aber an Başakşehir-Keeper Mert Günok. Moses‘ Versuch, der in der Anfangsphase über die rechte Seite ordentlich Dampf machte, verfehlte den Kasten der Gastgeber anschließend schon deutlicher (12.) Im Stile einer Spitzenmannschaft schlug Başakşehir mit der ersten Großchance eiskalt zu: Irfan Kahevi krempelte den desorientierten Tolgay Arslan am linken Strafraumrand einmal auf links, flankte in die Mitte, wo Keeper Volkan Demirel unter dem Ball vorbei wischte, sodass Robinho (18.) im Fünfmeterraum abstauben konnte. Die "Kanarienvögel" waren um eine schnelle Antwort bemüht, mehr als ein weiterer Schuss von Elmas nach Vorlage von Zajc (21.), der an Mert Günok vorbeizischte, wollte aber nicht gelingen.

Soldado als Nutznießer – Napoleoni mit Jokertor

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte klar Fenerbahçe. Zunächst zielten Zajc (51.), der im Mittelfeld als absoluter Aktivposten agierte und Hasan Ali (53.) mit ihren Versuchen knapp daneben, dann parierte Mert gegen Soldado (62.). Mit Valbuena kam kurze Zeit später eine weitere Offensivkraft auf Seiten der Gäste. Fenerbahçe drückte auf den Ausgleich und wurde dann ausgerechnet vom Gegner eingeladen: Der für Serdar Taşçı eingewchselte Joseph Attamah verschätzte sich mit seiner Kopfballrückgabe auf Torwart Mert, Soldado (73.) schaltete blitzschnell dazwischen und schob schließlich ins verwaiste Tor ein. Dass Basaksehirs große Stärke die Chancenvertung ist, bewiesen sie in der Schlussphase erneut: Višća setzte Mossoró im Strafraum perfekt in Szene, der auf Joker Napoleoni (84.) querlegte, welcher den Ball nur noch über die Linie drückte.