Nach einer vor allem in der ersten Halbzeit dargelegten desolaten Vorstellung hat Fenerbahçe am Samstagabend mit 1:2 bei Konyaspor verloren. Die "Kanarienvögel" lagen bereits nach zehn Minuten mit 0:2 in Rückstand, drei Spieler wurden in Folge der Nicht-Leistung bereits vor der Halbzeit ausgewechselt. Mehr als ein Kahveci-Freistoßtreffer sollte der Pereira-Truppe dann nicht mehr gelingen.
Trotz öffentlicher Hinterfragung setzte Fenerbahçe-Trainer Vitor Pereira erneut auf das 3-4-3-System, in dem lediglich Kim-Min Jae und Enner Valencia für Filip Novak und Serdar Dursun im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Alanyaspor in die Anfangself rotierten. Mesut Özil, der sich beim Abschlusstraining verletzt hatte, stand wie bereits am Freitagabend angekündigt nicht zur Verfügung.
Keine zwei Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball schon das erste Mal im Netz von Fenerbahçe: Pelkas klärte am eigenen Strafraumrand eine Flanke zu läppisch nach vorne, Soner Dikmen (2.) nahm den verkappten Querschläger aus rund 25 Metern Torentfernung mit der Brust an und schweißte das Leder dann in einer Bewegung mit dem Vollspann in den linken Torwinkel – ein absolutes Traumtor bei dem Altay Bayındır nur noch vergebens hinterherflog. Für Fenerbahçe war es nicht weniger als ein Wirkungstreffer, den nach diesem Blitz-Einschlag erstarrten die "Kanarienvögel" geradezu. Was folgte war direkt das nächste Gegentor: Nach einem Freistoß von Guilherme stieg Abdülkerim Bardakcı im Fünfer am höchsten und wuchtete das Leder per Kopf zum 2:0 für die Hausherren ein. Szalai, Kim und der Rest der Fenerbahçe-Abwehr sprang dabei nur geringfügig hoch, wirkten stattdessen auch in dieser Szene nur wie der staunende Zuschauer aus nächster Nähe. In der Folge hatte die Kadıköy-Elf gar noch Glück, dass weder Cikalleshi (33.) noch Guilherme (35.) das 3:0 folgen ließen.
Höchststrafe: Dreifach-Wechsel vor der Halbzeit
Die Höchststrafe für gleich drei Fenerbahçe-Spieler folgte noch in der ersten Halbzeit. Nach der kollektiven Nicht-Leistung wechselte FB-Trainer Pereira in der 41. Spielminute mit Nazım Sangare, Dimitris Pelkas und Diego Rossi drei Spieler auf einen Schlag aus, dafür kamen Irfan Can Kahveci, Filip Novak und Serdar Dursun. Wirklich etwas bringen sollte das weder in den verbleibenden vier Minuten der ersten Halbzeit noch in den später folgenden 45.
Altay Bayındır muss verletzt raus – Kahveci-Hammer lässt nur kurz hoffen
Was Trainer Pereira in der Halbzeitpause für eine Standpauke gehalten hat, ist nicht bekannt. Immerhin trat Fenerbahçe nach dem Seitenwechsel leicht verbessert auf und versuchte sich gegen die sich schon abzeichnende Niederlage zu stemmen. Für echte Gefahr sorgte schlussendlich aber nur Enner Valencia, der mit einem Kopfball erst nur die Latte traf (55.) und kurze Zeit später an Konya-Keeper Ibrahim Sehic (63.) scheiterte. Stattdessen rissen die schlechten Nachrichten für die Gäste nicht ab: Rund 20 Minuten vor dem Ende musste Torwart Altay Bayındır verletzungsbedingt runter. Zum Glück aus Fenerbahçe-Sicht hatte Pereira noch einen Wechsel offen und brachte somit Torwart-Youngster Berke Özer ins Spiel. Aus schier heiterem Himmel fiel dann der plötzliche Fenerbahçe-Anschluss: Aus mehr als 25 Metern zentraler Position zimmerte Irfan Can Kahveci einen direkten Freistoß in den rechten Winkel – ähnlich, wie das Führungstor an diesem Abend, ein sehenswertes Geschoss! Mehr dann aber auch nicht, obwohl Fenerbahçe in der ausgedehnten neunminütigen Nachspielzeit noch oft vors gegnerische Tor kam, dort jedoch alles von Konyaspor erfolgreich weggeblockt wurde.
Mit der dritten Liga-Pleite in Folge stürzt Fenerbahçe in der Tabelle auf Rang 6 ab, Konyaspor springt dagegen auf Platz 4. Unter der Woche geht es für die "Kanarienvögel" dann in der Europa League in Antwerpen weiter, danach wartet in der Liga Kayserispor.