Herber Dämpfer für Fenerbahçe im Meisterschaftskampf! Mit einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden beim Tabellen-16. aus Giresun ließen die "Kanarienvögel" zwei wichtige Punkte liegen. Einen Handelfmeter von Batshuayi (20.) egalisierte Giresun-Stürmer Bajic (68.) mit einem Latten-Kracher in der zweiten Halbzeit. Der Punktverlust ist im Meisterschaftskampf gleichzeitig eine Steilvorlage für Galatasaray, das morgen Abend mit einem Sieg gegen Başakşehir einen großen Schritt Richtung 23. Meisterschaft gehen kann.

Im Vergleich zum Pokalspiel unter der Woche in Sivas nahm Fenerbahçe-Coach Jorge Jesus vier personelle Wechsel vor. Für die gesperrten Arão und Kahveci kamen Yüksek und Güler wieder in die Startelf. Offensiv setzte der Portugiese zudem auf den wieder genesenen Valencia sowie Batshuayi, der nach zweimonatiger Ausfallzeit sein Comeback in der Liga feierte. João Pedro und Mor hingegen rotierten zunächst auf die Bank.  

VAR-Eingriff beschert Fenerbahçe die Führung

Von Beginn an wurden die "Kanarienvögel" ihrer Favoritenrolle in Giresun gerecht und erarbeiteten sich schnell eine spielerische Überlegenheit auf dem Platz. Der dritte Eckball im Spiel sollte dann auch zum wichtigen Führungstreffer führen. Der von Yandaş getretene Eckball wurde zunächst von der Giresun-Abwehr auf Rossi abgeprallt, der mit einem Schuss Giresun-Keeper prüfte. Der Aktion des Uruguayers ging allerdings ein Handspiel voraus, welches der Schiedsrichter Bahattin Şimşek zunächst weiterlaufen ließ. Nach Einschreiten des VAR und Einsicht der TV-Bilder korrigierte der Unparteiische allerdings seine Entscheidung und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Batshuayi (20.) ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und ließ Giresun-Keeper Kaplan mit einem sicheren Schuss in die rechte untere Ecke keinerlei Chance. Die abstiegsgefährdeten Hausherren agierten nach dem Rückstand deutlich offensiver und wurden mit zunehmender Spieldauer mutiger. Die erste Torchance ließ allerdings Sainz (33.) nach starker Vorarbeit mit einem Schuss ans Außennetz liegen. Einen weiteren guten Angriff der Gastgeber konnte wenige Minuten später Sağlam (39.) mit seinem harmlosen Schuss nicht vollenden. Eine weitere Doppelchance gab es dann in der Nachspielzeit, doch letztlich behielt Fener-Keeper Eğribayat die Oberhand und sicherte den Gästen so die knappe Halbzeitführung.  

Latten-Kracher schockt Fenerbahçe

Ohne personelle Wechsel ging es für beide Mannschaften wieder zurück auf den Rasen. Die Gastgeber machten dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten und drängten Fener immer wieder in die eigene Hälfte. Bis auf einen Solo-Lauf des eingewechselten Zajc (64.), der im Abschluss dann am stark parierenden Giresun-Keeper scheiterte, kam vom Tabellenzweiten der Süper Lig offensiv zunächst nichts. Es kam dann wie es kommen musste, denn als logische Konsequenz belohnten sich die Hausherren für ihren Aufwand mit dem Ausgleich, der letztlich nach einem Querschläger von Szalai zustande kam. Der Ungar konnte einen langen Ball hinter die Abwehr nicht entscheidend klären. Im Zweikampf mit Serginho klärte Szalai abermals das Leder unglücklich, dieses Mal direkt vor die Füße des freistehenden Bajic (68.), der im Sinne eines Mittelstürmers direkt abzog. Sein strammer Schuss fand dann den Weg über die Latte ins Tor und schockte so Fenerbahçe. Der Ausgleichstreffer war letztlich für die Gäste auch ein Weckruf, denn letztere wurden offensiv wieder zwingender. Letzteres verleitete dann auch Fener-Coach Jesus dazu, mit King und Joao Pedro für Peres und Batshuayi nochmals neue Offensiv-Kräfte von der Bank zu bringen. Im Strafraum konnte sich die Jesus-Truppe bis zum Ende der Partie, bis auf einen Freistoß von Güler (90.+7), keine hochkarätigen Torchancen herausspielen. Nach dem Dämpfer müssen die Gelb-Marineblauen nun im Kampf um die Meisterschaft auf weitere Aussetzer von Tabellenführer Galatasaray hoffen. Ein Sieg von Galatasaray morgen Abend gegen Başakşehir dürfte wohl gleichzeitig die Vorentscheidung im Meisterschaftskampf bedeuten.