Ohne zu glänzen hat Fenerbahçe im Rückspiel der 3. Runde der Europa-League-Qualifikation am Donnerstagabend 1:1-Unentschieden beim 1. FC Slovacko gespielt. Für die "Kanarienvögel" traf Serdar Dursunm dessen Führungstreffer wurde prompt von den Gastgebern ausgeglichen. Dank des 3:0-Hinspielsieges war das Vorrücken in die Playoffs aber schon vor dem Auswärtsspiel in Tschechien so gut wie sicher.
Im Gegensatz zum 3:0-Hinspielsieg in der Vorwoche veränderte Fenerbahçe-Trainer Jorge Jesus seine Anfangsformation auf gleich neun (!) Positionen: Stammtorwart Altay Bayındır rückte zurück zwischen die Pfosten, nachdem Cetin vergangenen Donnerstag ran durfte. Außerdem begannen Lemos, Peres, Crespo, Yuksek, Bruma, Dursun und Güler für Vernes, Kadioğlu, Willian Arao, Mor, Zajc, Rossi, Valencia, Lincoln. Somit verblieben lediglich Osayi-Samuel und Szalai aus der Hinspiel-Elf.
Fenerbahçe war von Beginn an anzumerken, mit der Drei-Tore-Führung im Gepäck nicht darauf angewiesen zu sein, beim tschechischen Gastgeber ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. Vielmehr waren die "Kanarienvögel" darauf bedacht in der Defensive stabil zu stehen und ein frühes Aufspielen Slovackos zu unterbinden. Die erste eigene Torgelegenheit konnte deshalb auch erst nach einer knappen halben Stunde verbucht werden, als der Ball nach einer gelungenen Passstafette über Güler und Dursun zu Rossi (28.) durchgesteckt wurde, dessen Abschluss im letzten Moment noch geblockt wurde. Wenige Minuten später brachte der uruguayische Angreifer das Spielgerät dann per Kopf nach einem Güler-Freistoß aufs Tor, aber nicht vorbei am gegnerischen Torwart (33.). Mit sich wiederholenden, aber bis auf wenige Ausnahmen ungefährlichen Bällen hinter die Kette, versuchte Fenerbahçe immer wieder schnell in die Spitze zu gelangen, kam bis zum Pausenpfiff aber nicht mehr zu nennenswerten Möglichkeiten.
Annahme, Schuss, Jubel – Serdar Dursun macht den Cristiano Ronaldo
Nach dem Seitenwechsel platzte dann aber dank einer puren Willensleistung von Serdar Dursun zügig der Knoten: Der Stürmer nahm einen hohen Ball mit dem Rücken zum Tor mit der Brust herunter, drehte sich einmal schnell um die eigene Achse, wobei zwei Gegenspieler ins Leere geschickt wurden und traf dann mit einem satten Schuss aus 17 Metern in die linke Torseite (56.) – eine starke Einzelaktion, gekrönt mit dem typischen Cristiano-Ronaldo-Jubel. Die Freude währte auf Seiten der Gäste aber keine zwei Minuten, weil Slovacko direkt ausglich: Nach einer Flanke von der linken Seite herrschte Unordnung in der Hintermannschaft, Bayındır bekam einen Abschluss aus kürzester Distanz nur noch nach vorne pariert, wo Sasinka (58.) freistehend abstaubte. Mitte des zweiten Durchgangs öffneten beide Teams etwas ihr Visier, was hüben wie drüben zu Chancen führte. Sowohl Slovacko-Keeper Nguyen (gegen den äußerst umtriebigen Güler) als auch Bayindir (gegen Kohut) verhinderten aber einen dritten Treffer. Vor allem in der Schlussphase drückte dann Slovacko nochmal auf den Siegtreffer, welcher den Gastgebern aber nicht gelang.
In den jetzt noch anstehenden Playoffs trifft Fenerbahçe dann ab kommender Woche in Hin- und Rückspiel auf Austria Wien. Nimmt das Kadiköy-Team auch diese Hürde, qualifiziert sie sich für die Gruppenphase der Europa League. Geht das Duell gegen die Österreicher verloren, spielt Fenerbahçe in der Conference League.