Auch für Fenerbahçe ging es Schlag auf Schlag und kurz nach dem Sieg gegen Trabzonspor stand mit Antalyspor die nächste Hürde bereit. Es entwickelte sich das erwartete einseitige Spiel, mit der Einschränkung, dass die Gäste einmal zum Toreschießen eingeladen wurden und ihre Chance nutzten. Da die Gastgeber ihrerseits ebenfalls nur einmal erfolgreich waren und zu allem Überfluss sich dann auch noch Mesut Özil verletzte, muss die Partie als herber Dämpfer im Rennen um die Meisterschaft gewertet werden.
Erol Bulut war zu zwei Wechseln gezwungen und brachte Filip Novák sowie Ozan Tufan für die gesperrten Aziz und Yandaş. Dazu ersetzte Samatta den zuletzt glücklosen Thiam im Sturmzentrum. Zu einem Zusammentreffen zweier Weltmeister kam es allerdings nicht. Während Mesut Özil in der Startelf stand, musste Lukas Podolski bei den Gästen zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dort saß auch erstmals İrfan Can Kahveci für Fenerbahçe.
Die Partie schien sich in die erwartete Richtung zu entwickeln: Antalyaspor zog sich bis tief in die eigene Hälfte zurück und überließ dem Favoriten fast vollständig das Spiel. Dann allerdings brachte Fenerbahçe die Gäste selbst ins Spiel. Tisserand entschärfte einen Konter, spielte dann allerdings den Ball genau in die Füße von Fredy und der Angolaner ließ sich nicht lange bitten (12.). Spätestens jetzt war der Tabellenzehnte voll in seinem Element, stellte sich hinten rein und ließ die Gelb-Marineblauen anlaufen. Fast immer war allerdings spätestens im letzten Moment noch ein weißes Abwehrbein dazwischen. Antalayspor setzte seinerseits weiterhin auf sporadische Konter und stellte den Tabellendritten damit immer wieder vor Aufgaben. Die größte Chance für Fenerbahçe entsprang dann ebenfalls einem Abspielfehler des Gegners, Özil setzte den Ball kurz vor der Pause allerdings knapp neben den Pfosten.
Wildes Anrennen in Hälfte zwei
Zum zweiten Durchgang erhöhte Bulut die Schlagzahl und nahm mit Tufan einen Sechser für Stürmer Valencia vom Feld. Die "Kanarienvögel" warfen nun alles nach vorne und ließen lediglich Tisserand als Absicherung in der eigenen Hälfte. Antalyaspor hielt mit einiger Härte dagegen und sammelte nicht nur fleißig gelbe Karten, sondern sorgte schließlich auch für die verletzungsbedingte Auswechslung von Özil, der sogar mit einer Trage abtransportiert werden musste. Für ihn kam Kahveci zu seinem ersten Einsatz im neuen Trikot und dazu ersetzte Mittelstürmer Cissé Linksverteidiger Novák. Ein klassisches Spielsystem war spätestens jetzt nicht mehr zu erkennen. Antalyaspor reihte sich am und im eigenen Strafraum auf und die "Kanarienvögel" liefen mit vereinten Kräften vergeblich an. Bulut brachte als letzten Trumpf Kadıoğlu und Thiam für Osayi-Samuel und Samatta. Wenige Minuten später fanden die Gelb-Marineblauen endlich die Lücke. Valencia dribbelte stark in den Strafraum und schob den Ball punktgenau ins Gehäuse (83.). Kurze Zeit später setzte Thiam einen Kopfball an den Pfosten. Antalyaspor musste jetzt dem aufreibenden Kampf Tribut zollen und wurde unaufmerksam. Der Aufreger des Spiels folgte dann allerdings in der Nachspielzeit, als Schiedsrichter Ümit Öztürk zunächst auf Elfmeter für Fenerbahçe entschied und diese Entscheidung nach Ansicht der Bilder revidierte. Da auch Cissé und Podolski noch Großchancen vergaben, blieb es beim enttäuschenden 1:1, dass die Gastgeber erneut zurückwirft.