Im Rückspiel der Conference-League-Playoffs war am frühen Donnerstagabend Fenerbahçe bei Twente in Enschede zu Gast. Nach dem 5:1 aus dem Hinspiel mussten die Gastgeber mit mindestens vier Toren gewinnen, doch Fener stand hinten sicher. Am Ende konnten die eher passiv spielenden Gäste durch einen Elfmeter, geschossen von Kapitän Edin Džeko, die Partie sogar noch mit 1:0 gewinnen, womit man nun in der Gruppenphase der Conference League steht. 

Im Vergleich zum Hinspiel, das die "Kanarienvögel" mit einem deutlichen 5:1 für sich entscheiden konnten, gab es in der Startelf gleich sechs personelle Neuerungen: In der Abwehr blieb im Vergleich zum letzten Spiel nur noch Jayden Oosterwolde bestehen, während Bright Osayi-Samuel, Serdar Aziz und Rodrigo Becão den verletzten Ferdi Kadıoğlu, Alexander Djiku sowie Mert Müldür ersetzten. Im Mittelfeld und im Angriff spielten nun Mert Hakan Yandaş, Cengiz Ünder und Edin Džeko für Sebastian Szymański, Ryan Kent und Michy Batshuayi. Man merkte gleich, dass Fener-Trainer İsmail Kartal personell und taktische einen defensiveren Ansatz wählte als noch im Hinspiel.

Ereignisarme erste Halbzeit

Die erste Hälfte verlief im weitesten Sinne erwartungsgemäß: Die niederländischen Gastgeber waren nach der hohen Niederlage aus dem Hinspiel unter Zugzwang und mussten das Spiel machen. Fenerbahçe hingegen ließ Twente zunächst gewähren und spielte eher abwartend. Trotz des Drucks, den die Niederländer machten, stand die Gäste-Abwehr weitestgehend sicher. Zwar kam Twente das eine oder andere Mal zum Abschluss, allerdings fehlte es an Präzision. Je länger die Partie in der ersten Hälfte ging, desto mehr gelang es dem 19-maligen türkischen Meister schließlich, den gegnerischen Anfangsdruck zu ersticken und das Spiel ausgeglichen zu halten. Dies erreichten die Gäste vor allem über ein sehr körperbetontes Spiel, das viele Fouls und Gelbe Karten nach sich zog – wirklich unsportlich wurde es aber nicht. Dementsprechend passierte auch nicht viel Nennenswertes, weshalb es mit 0:0 in die Kabinen ging.

Elfmeter beschert Fenerbahçe schmeichelhaften Auswärtssieg

In Hälfte zwei erhöhten die Gastgeber den Druck noch einmal. Man drängte Fenerbahçe immer mehr ins eigene Defensivdrittel zurück und spielte gezielter und aggressiver auf Abschluss. Man kam so auch zu einigen guten Chancen, doch İrfan Can Eğribayat Tor der Istanbuler war wach und hielt seinen Kasten Sauber. So wurde die Zeit für Twente, die, wollten sie zumindest noch in die Verlängerung, vier Tore schießen mussten, immer enger. Wie es dann oft im Fußball so ist, rächt sich die mangelnde Chancenverwertung: Der zuvor eingewechselte Joshua King setzte in der 70. Spielminute in der eigenen Hälfte mit dem Ball zum Sprint an und überlief am linken Spielfeldrand praktisch die gesamte Abwehr der Gastgeber. Erst im gegnerischen Strafraum konnte er durch ein Foul gestoppt werden. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Kapitän Edin Džeko sicher. Twente musste nun in 20 Minuten noch fünf Tore schießen, womit allen klar war, dass diese Begegnung spätestens jetzt gelaufen war. Hiernach war die Luft raus und es folgte letztlich ein lauer Spätsommer-Kick, bei dem nicht mehr viel passierte. So endete die Partie mit einem schmeichelhaften 1:0 Auswärtssieg der "Kanarienvögel", die sich somit ungefährdet für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren konnten. Das nächste Pflichtspiel Fenerbahçes ist am kommenden Sonntagabend, wo es in der Süper Lig auswärts gegen Ankaragücü geht.

Foto: X / FenerbahçeSK