Fenerbahçe hat das Rückspiel im Conference-League-Achtelfinale gegen Royal Union Saint-Gilloise mit 0:1 verloren, steht nach dem komfortablen 3:0-Sieg im Hinspiel aber dennoch im Viertelfinale. Rasmussen schoss das Tor des Tages für die Belgier, von den Türken kam indes so gut wie nichts.
Fenerbahçe-Trainer Ismail Kartal hatte im Vorfeld angekündigt, nach dem 3:0-Hinspiel-Erfolg vergangene Woche in Belgien marginal rotieren zu wollen. Im Wesentlichen fokussierte sich diese Rotation im Rückspiel auf zwei Personalien: Zwischen den Pfosten stand Ersatzkeeper Egribayat. Und auf dem linken Flügel bekam der im Ligaalltag längst aussortierte Ryan Kent einen Startelfeinsatz zugesprochen.
Mit dem komfortablen Drei-Tore-Vorsprung im Rücken startete Fenerbahçe fast schon erwartend verhalten und vorsichtig in die Partie, gleichzeitig aber auch kontrolliert genug, um Royal Union nicht früh in einen Rausch kommen zu lassen. Dennoch gehörte die erste Gelegenheit den Gästen, doch Nilsson, der auf im weiteren Spielverlauf auf dem linken Flügel sehr aktiv war, wurde im letzten Moment am Abschluss gehindert (11.). Auf der anderen Seite schloss der auf rechts aufgerückte Osayi-Samuel (19.) einen schnellen, direkten Angriff der Kanarienvögel ins Tor ab, stand bei der Ballannahme aber einen halben Meter im Abseits. Nach Rücksprache mit dem VAR gab Schiedsrichter Nikola Dabanovic den Treffer deshalb nicht. In dieser Phase Mitte des ersten Durchgangs verbuchte Fenerbahçe mit einem knapp über die Latte gesetzten Kopfball von Szymanski (22.) die nächste Torchance. Doch auch bei Nilssons Abschluss (35.) knapp übers Gebälk fehlte nicht viel. Mit einem torlosen Unentschieden ging es dann in die Pause.
Rasmussen köpft zur kurzfristigen belgischen Hoffnungen ein
Die maximal durchschnittliche, für die belgischen Gäste aber ausreichende Leistung der Kartal-Elf setzte sich auch in der zweiten Hälfte fort. Royal Union näherte sich zwar ein ums andere Mal dem Strafraum der Gastgeber an, kam aber verhältnismäßig selten zu Abschlüssen. So kam nie wirklich das Gefühl auf, als müsste bei Fenerbahçe, ob einer drohenden Aufholjagd Royal Unions das große Zittern beginnen. Auch nicht, als die Gäste tatsächlich in Führung gingen. Die gelb-marineblaue Hintermannschaft bekam einen hohen Ball nicht geklärt, Royal Union setzte über die linke Strafraumseite mit Lapoussin nach, dessen Flanke in der Mitte Rasmussen (68.) erreichte, der das Leder unter die Latte köpfte. Bei noch rund 25 Minuten inklusive Nachspielzeit zu überstehender Restdauer ließ sich Fenerbahçe aber nicht aus dem Konzept bringen und versuchte das Spiel auch danach mit stoischem Kontrollfußball über die Zeit zu bringen. Was zur Folge hatte: Bis in die Schlussphase hinein wies die Kadıköy-Truppe lediglich einen Schuss aufs gegnerische Tor auf, ließ selbst aber auch kaum etwas zu. Die 0:1-Niederlage, die nach dem 3:0-Hinspielerfolg ein De-facto-Sieg bedeutete, nahm man da gerne in Kauf.
Fenerbahçe hat damit das Viertelfinale der Conference League erreicht. Auf den die Kanarienvögel in der Runde der letzten Acht treffen, entscheidet sich dann am morgigen Freitag bei der Auslosung im schweizerischen Nyon.