Spätestens zu Weihnachten 2020 versprechen die Giganten Sony und Microsoft den Drop der neuen Konsolen-Generation. Sonys PlayStation 5 sowie Microsofts Project Scarlett, bestehend aus gleich zwei neuen Hardware-Produkten, versprechen den Spielern einiges. Das LIGABlatt wirft einen Blick auf die Zukunft und verrät worauf ihr euch freuen könnt.

96 zu 44 – nein, das ist kein Endergebnis eines eindeutigen Basketballspiels, sondern das aktuelle Verhältnis der Verkaufszahlen der Playstation 4 und Xbox One. Mit rund 96 Millionen verkauften Einheiten weißt Sonys aktuelles Aushängeschild dabei zwar einen mehr als doppelt so hohen Wert wie das Flaggschiff vom Konkurrenten Microsoft auf, doch sind die Verkaufszahlen des ewigen Bestsellers, der Playstation 2 mit rund 158 Millionen verkauften Einheiten, uneinholbar weit weg. Mit Blick auf die kommende Konsolen-Generation, geht es deshalb – insbesondere für Microsoft – darum neue Maßstäbe zu setzen, um die Kunden-Begeisterung zurück zu erobern.

Neuer Prozessor und Laufwerk: Microsoft fährt große Geschütze auf

In Person von Xbox-Chef Phil Spencer kündigte Microsoft auf der vergangenen E3 2019 ihr nächstes großes Projekt namens "Scarlett" an. Laut Aussagen des Herstellers soll dieses gleich zwei neue Konsolen enthalten: Zum einen die Xbox Lockheart, die ihren technischen Stand ungefähr bei der erst kürzlich releasten Xbox One X haben soll. Zum anderen – und das dürfte der neue Konsolen-Generation schon näherkommen – die Xbox Anaconda. Warum? Die bisher bekannten technischen Details lesen sich nicht so schlecht: Angepasster Prozessor mit Zen-2- und Radeon-RDNA-Architektur von AMD, GDDR6-RAM mit hoher Bandbreite, SSD-Laufwerk, das auch als virtueller Arbeitsspeicher eingesetzt wird, Raytracing mit Hardware-Beschleunigung, Variable Bildwiederholrate bis 120 FPS, 8K-Auflösung und so weiter.

Klar ist: Microsoft hat nach dem Flop der Xbox One, die u.a. mit dem Online-Zwang, Beschränkungen beim Weiterspielen von alten Spielen und dem vergleichsweise hohen Preis negativ auf sich aufmerksam machte, etwas wieder gut zu machen. Die Zauberwörter sollen dabei die konsequente Abwärtskompatibilität und ein Maximum-Preis von rund 400 Euro sein. Ob das einschlägt bleibt abzuwarten, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht…

PS5-Nutzer zocken online mit PS4-Nutzer? Kein Problem!

Auch Sony hat auf der vergangenen E3-Spielemesse in den Vereinigten Staaten interessante Details zur neuen Playstation verraten. Dass sich der Konsolen-Name mit der Aufzählung "fünf" dabei in die Vorgänger einreiht, war ebenso zu erwarten wie die Veröffentlichung im letzten Quartal 2020. Stellvertretend für Sonys Playstation nannte auch Mark Cerny auf der Messe einige technische Daten, die der Kundgebung von Microsoft ähneln: Als Grafikkarte soll laut des Konsolenarchitekten ein Modell aus der Radeon-Navi-Reihe von AMD zum Einsatz kommen. Außerdem erklärte er, dass der Prozessor auf der dritten Generation der AMD-Ryzen-Linie basiert, in der acht Kerne der neuen 7nm-Zen-2-Mikroarchitektur verbaut sind. Auch bei Sony spielt die Abwärtskompatibilität eine entscheidende Rolle: Sollen alle Titel der Vorgängerserien problemlos auf der Playstation 5 spielbar sein. Und noch besser: Um den Übergang angenehmer zu gestalten, können PS5-Besitzer und mit PS4-Besitzern online zocken. Obendrein verspricht das Unternehmen deutlich kürzere Ladezeiten. Am Beispiel der Schnellreisen des Spiels Spider-Man demonstrierte Cerny, dass das Laden anstatt der 15 Sekunden auf der PS4 nur 0,8 Sekunden auf der kommenden Generation dauern wird.

Abwarten: Bis Weihnachten 2020 ist noch lange

Zwischenfazit: Das gegenseitige Überbieten mit Argumenten der besseren Hardware zwischen Microsoft und Sony gleicht auch in dieser Generation einem Wettrüsten zweier erbitterter Fronten. Microsoft darf vergangene Fehler nicht wiederholen, Sony will mittelfristig zurück zum Glanz alter PS2-Tage. Bis zum Launch sind es noch rund anderthalb Jahre, in denen noch vieles passieren dürfte. Wir sind gespannt.

Foto: Marc Ralston/Getty Images