Ein Drittel der Saison ist gespielt. Während die großen Traditionsklubs Galatasaray und Beşiktaş schwächeln, trumpfen vermeintliche Underdogs wie Alanya oder Sivas auf – was nicht unbedingt für die Qualität der Liga spricht. Ein erstes Zwischenfazit von LIGABlatt-Redakteur Mario Herb.
Bereits der erste Spieltag der neuen Saison ließ erahnen, dass die Spielzeit 19/20 anders verlaufen könnte als in der Vergangenheit. Mit Galatasaray, Başakşehir und Beşiktaş standen jene Mannschaften zu Beginn ganz unten, die in der Vorsaison noch in den Top 3 eingelaufen sind. Besonders die "Schwarzen Adler", die sich unter Neu-Coach Abdullah Avcı erst finden mussten, hatten auch in der Folge noch mit Wiedrigkeiten zu kämpfen. Der von Başakşehir gekommene Avcı stand praktisch schon vor der Entlassung – bis Rivale Galatasaray im Vodafone-Park gastierte und der Befreiungsschlag gelang. Die "Löwen" hatten ihrerseits mit eigenen Problemen zu kämpfen. Die chronisch-schwache Offensive brachte Trainer Fatih Terim mehrfach an den Rand zur Verzweiflung. Zwischenzeitlich hatte der amtierende Double-Sieger mit nur sechs Treffern gar den schwächsten Angriff der gesamten Liga! Und der dritte große im Bunde, Fenerbahçe? Der spielt – ohne die Doppel-Belastung Europapokal wohlgemerkt – am Beständigsten, doch hatte mit den Spielen gegen Kayseri oder Antalya auch einige Patzer dabei.
Die Großen schwächeln, die Kleinen begehren auf
Und so kommt es, dass plötzlich vermeintlich kleine Klubs die großen ärgern. Dass Sivas und Alanya seit Saisonbeginn auf den vordersten Plätzen rangieren, ist natütlich auf die erfrischende wie erfolgreiche Spielweise zurück zu führen. Doch auch auf die immer sinkende Qualität der sogenannten Top-Klubs der Liga, was sich übrigens auch mit den blamablen Europapokal-Auftritten belegen lässt.