Eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart wirkt Beşiktaş nicht eingespielt, eine favorisierte taktische Anordnung ist noch nicht gefunden. Trainer Valérien Ismaël will die vergangenen Testspiel-Niederlagen nicht zu hoch hängen, weiß aber auch um die Probleme und dem damit verbundenen Zeitdruck.

Erst ein 4-3-3, dann ein 3-5-2 – in den vergangenen beiden Testspielen wählte Beşiktaş einmal mehr verschiedene Formationen, probierte sich aus. Am Ende stand jeweils das selbe Ergebnis: eine Niederlage. Gegen Brighton (im 3-5-2) gab es eine knappe, aber verdiente 1:2-Niederlage, gegen Wolverhampton (im 4-3-3) setzte es eine 0:3-Schlappe. Es waren zwei Auftritte, die verdeutlichten, das Beşiktaş etwas mehr als eine Woche vor dem Saisonstart alles andere als eingespielt wirkt, teilweise noch mit sich selbst fremdelt. "Wir testen die ganze Zeit gegen gute Mannschaften, um unsere Spieler auf ein Top-Niveau zu bringen. Wenn es da zu Ermüdungserscheinungen kommt, ist das in dieser Phase der Vorbereitung ganz normal", begründet Trainer Valérien Ismaël die zuletzt stark durchwachsenen Auftritte seines Teams mit physischen Hürden.

Was der ohnehin noch nicht erkennbaren Statik der "Schwarzen Adler" schadet, ist der Abgang von Rıdvan Yılmaz. Im von Ismael favorisierten Spielstil spielen Schienenspieler wie der zu den Glasgow Rangers abgewanderte Türke eine elementare Rolle – die jetzt so im Kader nicht mehr vorhanden ist. "Die Position, auf die wir jetzt unbedingt eine Verstärkung brauchen, ist die des linken Verteidigers", weißt deshalb auch Ismael klar auf das Problem hin.

Auf der einen Seite bittet der französische Trainer um Geduld, auf der anderen Seite kann diese wegen des bevorstehenden Saisonstarts aber nur noch bedingt erwartet werden. Im finalen Testspiel am Samstag gegen Sampdoria geht es für Beşiktaş deshalb umso mehr darum, Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen – und diese nach Außen auszustrahlen. Damit für eine Woche später eine Formation etabliert ist.